Unwetter mit Sturmböen

Am Samstag, dem 12. Juni 2010, zog ab ca. 20.15 Uhr ein Gewitter mit heftigen Sturmböen über Wien. Zahlreiche Äste landeten auf der Straße, einer verfing sich in einem Querdraht am Ring auf Höhe Schwarzenbergplatz so (un)glücklich, dass (nur) die Linie D in Fahrtrichtung Nussdorf über den Kai umgeleitet werden musste; der 2er konnte die Stelle gerade noch passieren.

Kurze Zeit später richtete der Sturm jedoch richtig schweren Schaden an: Das komplette Baugerüst eines Hauses in der Christinengasse stürzte um und begrub Fahrbahn, Schleifengleis der Linie 71 und geparkte Autos unter sich. Die Oberleitung wurde ebenfalls abgerissen, somit waren sämtliche Gleisanlagen am Schwarzenbergplatz stromlos.

Die Linie 71 wurde daher zwischen Kaiserebersdorf und Matthäusgasse geführt, die Linie D wurde von Nussdorf kommend über Schwarzenbergplatz - Urania - O zum Südbahnhof geführt. Nachdem die Fahrleitung in der Christinenschleife provisorisch abgetrennt worden war, konnte die Linie 71 ab 22.15 Uhr auf der Strecke Kaiserebersdorf - Schwarzenbergplatz - Dr.-Karl-Renner-Ring verkehren; diese Maßnahme blieb bis Betriebsschluss aufrecht und ist auch am Sonntag, dem 13. Juni 2010, ganztägig in Kraft. Die Schleife Christinengasse ist erst ab Montag, 14. Juni, Betriebsbeginn wieder befahrbar.

Weitere Behinderungen:

Ein Zug der Linie U6 rammte um ca. 20.15 Uhr zwischen Josefstädter Straße und Thaliastraße einen Ast auf dem Gleis, worauf die U6 ca. 30 Minuten lang unterbrochen war. Der Fahrer konnte schlussendlich ohne fremde Hilfe den unter dem ersten Wagen verkeilten Ast entfernen.

Die Autobuslinien 7A und 65A waren ebenfalls durch ein umgestürztes Baugerüst auf dem Belgradplatz behindert. Als gegen 23.15 Uhr der Wind wieder stärker wurde, gab ein offenbar bereits angeknackster Ast nach und fiel bei der Hohen Warte 8 auf die Fahrbahn, wodurch eine Querverspannung der Oberleitung riss. Die Linie 37 beendete diesen Betriebstag mit Ablenkungsfahrten nach Grinzing.

Auch zahlreiche Weichen waren durch eingeschwemmten Unrat in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine Spätfolge war das Versagen der Weiche in die Schleife der Linien 52 und 58 am Westbahnhof, weshalb diese bis 13.45 Uhr am 13. Juni die Schleife der Linie 5 benützen mussten.

Was wir leider bei den Ablenkungsfahrten der Linien D und 71 vereinzelt beobachten mussten, ist die immer wieder einreißende Unsitte, diese als Sonderzug zu bestreiten, um die lästigen "Beförderungsfälle" loszuwerden.

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