GESCHICHTE DES TYPS E2

Im Jahr 1976 ging die Auslieferung der Typen E1 und c4 zu Ende. Die Pläne für eine neue Generation von Straßenbahnwagen waren bereits fertig. Die Reihe E2, basierend auf dem Duewag-Typ "Mannheim", hätte der österreichische Einheits-Straßenbahnwagen werden sollen. Die Einigung scheiterte jedoch an zu unterschiedlichen Vorstellungen der einzelnen Betriebe. Beiwagen, die später c5 genannt werden sollten, kamen ohnehin nur mehr für Wien in Betracht.

Die wesentlichen Neuerungen im technischen Bereich waren neben der Ausrüstung des Beiwagens mit einem Rangierfahrschalter im Heck (bislang nur bei c1) vor allem das vollelektronische Schaltwerk, das verschiedene Automatikfunktionen beheimatet, z. B. selbsttätige Anfahrt nach Löschen der Türfreigabe, Gleitschutz durch automatische Sandgabe und Schleuderschutz durch automatisches Zurückschalten. Dem Fahrgast fällt vor allem die ausfahrbare Trittstufe auf, die zuvor am E1 4551 erprobt wurde, aber auch eine geänderte Sitzplatzaufteilung sowie größere Fenster, die die in beige und gelb gehaltene Innenraumgestaltung zusätzlich aufhellen. Natürlich verfügen die Fahrzeuge auch über eine Fahrzielanzeige mit Brose-Rollbandapparaten. In der ursprünglichen Planung nicht vorgesehen und daher mit den übrigen Anzeigeeinrichtungen nicht gekoppelt sind jedoch die Dachsignale die ebenfalls mit Rollbändern ausgestattet sind ("Brose-Würfel").

Basierend auf der erfolgreichen Entwicklung der neuen Straßenbahnwagen wurde nach einem Ersatz für die veralteten N1 + n2-Stadtbahnfahrzeuge gesucht. Heraus kamen der Triebwagen E6 und der Gelenk-Beiwagen c6, die als Zweirichtungswagen mit Mehrfachsteuerung ausgeführt wurden. Hier liegt auch der wesentliche Unterschied zum E2: Die Schaltbefehle sowie andere Informationen werden digital über Lichtwellenleiter weitergegeben. Das machte zwar anfangs Probleme und bedingte eine längere Erprobungsphase, stellte aber eine für die damalige Zeit erstaunlich innovative Lösung dar. Bei der zweiten Nachfolgegeneration der E6, den T1, hat man aufgrund der mittlerweile vorhandenen Erfahrungen in diesem Bereich wieder zu herkömmlicher Übertragung der Impulsdiagramme über Kabelleitungen gegriffen.

Manche Stimmen hört man trotzdem, die meinen, man hätte gleich auf die Niederflurwagen warten sollen um sich das derzeitige Typenmischmasch zu ersparen. Wahrscheinlich hatte man aber auch den späteren Straßenbahneinsatz vor Augen, der in mittlerer Zukunft Realität werden könnte. Dieser ist hingegen auf Grund der Überbreite beim Typ T kaum möglich, steht aber so manchem E6 im Ausland noch bevor.

Die ersten Wagen wurden 1977 von den Wiener Verkehrsbetrieben in den Stand genommen, tatasächlich von der Firma Bombardier-Rotax (BRW) aber erst im Februar 1978 ausgeliefert. Der erste Einsatz von E2+c5 datiert mit 28. August 1978 (Linie 6).

So ergab sich folgendes Bild:

4001 - 4048 SGP 1977 - 1981
4301 - 4309 BRW 1977 - 1978
1401 - 1464 BRW 1977 - 1986
4049 - 4064 SGP 1985 - 1986

Man beachte, dass es hier noch eine einjährige Nummernüberschneidung mit den Typen M und b gab, weshalb es bei den Altfahrzeugen vereinzelt noch zu Umnummerierungen kam. Hiervon waren vierzehn M (neue Nummern: 4161-4174 sowie 6310) und zehn b (neue Nummern: 1491-1500) betroffen. Außer 4161, 4163 und 4164 kam allerdings keiner der M-Triebwagen mit der neuen Nummer im Personenverkehr zum Einsatz. Diese Fahrzeuge wurde wenig später großteils in MH umgezeichnet und waren teilweise noch bis Mitte der 1980er-Jahre im Arbeitswagenstand.

Danach folgte eine zweite Serie, in der neben Detailänderungen vor allem der Schallschutz an den Drehgestellen mittels Gummimatten und Schürzen serienmäßig eingebaut wurde. Dieser war 1985 an 4305 + 1417 erprobt worden, wurde aber unverständlicherweise wieder entfernt.

Die erste Serie wurde später nur mit den Schallschutzschürzen nachgerüstet.

4065 - 4098 SGP 1986 - 1990
4310 - 4324 BRW 1986 - 1990
1465 - 1517 BRW 1986 - 1990

Die Reihen E6 und c6 wurden nur von Bombardier-Rotax gebaut. Auch hier gab es zwei Auflagen, weil im Zuge der Verlängerung der Stadtbahn als U6 mehr Fahrzeuge erforderlich und die Niederflurwagen Type T noch nicht serienreif waren.

4901 - 4945 1979 - 1985
1901 - 1939 1979 - 1983
4946 - 4948 1990
1940 - 1946 1990