Adresse:
1160 Wien, Joachimsthalerplatz 1
Anreise:
Der Bahnhof Ottakring wurde von der BBG am 22. 4. 1902 bereits im elektrischen Betrieb eröffnet. Die "Bau- und Betriebsgesellschaft für städtische Straßenbahnen" war die Dachgesellschaft, die im Hinblick auf die bevorstehende Verstadtlichung die Anteile der Privatgesellschaften aufnahm.
Über einen längeren Zeitraum hinweg gibt es nicht viel zu sagen. Der Bahnhof ist bekannt für die Linien J, 10 und 46, die hier seit Einführung des Liniensystems im März 1907 ihr Zuhause haben. Legendär war auch noch die im Jahr 1962 eingestellte Linie 47 vom Joachimsthalerplatz nach Steinhof; hingegen sind J2, P, 45 und 45/46 schon eher in Vergessenheit geraten.
Trotz der im Vergleich geringen Anzahl an Linien gehörte er zu den größeren, was mit dem hohen Wagenbedarf erklärt werden kann. Mitte der 1960er-Jahre kamen erste Überlegungen auf, ausgediente Fahrzeuge für ein künftiges Museum zu erhalten, und diese wurden vorerst hier quasi "versteckt". Mitte der 1970er schließlich begann ein bescheidener Museumsbetrieb, wobei die Wagen ab 1985 nach und nach in den Bahnhof Erdberg übersiedelten, wo schließlich das echte Museum ab 13. 6. 1992 für die Öffentlichkeit zugänglich wurde.
Mitte der 1990er-Jahre begann die Stadt Wien nachzudenken, wie sie aus ihrem Eigentum mehr Kapital schlagen könnte - auch im Hinblick auf die drohende Privatisierung -, und da der Bahnhof Ottakring der letzte noch verbliebene aus der Jahrhundertwendezeit war, der nicht unter Denkmalschutz stand, wurde eine geniale Idee geboren: Das Wohnhaus mit integriertem Straßenbahnanschluss.
In den Jahren 1996 bis 1999 wurde schließlich der obere Teil am Joachimsthalerplatz abgerissen und neu gebaut, von 1998 bis 2001 folgte der untere, wobei der Bahnbetrieb jeweils vor Fertigstellung der Wohnungen begann. Heute ist der neue Bahnhof der modernste Wiens, nur war auf Grund der Hanglage leider die Errichtung einer Durchfahrtshalle, die eher den heutigen Ansprüchen gerecht wird, nicht möglich.