11. 11. 2002: Badner-Bahn-Simulation auf der U6
Vor einiger Zeit wurde in den Köpfen einiger Politiker die Idee geboren, man könne doch Züge der Wiener Lokalbahnen von Baden kommend über die in dieser Richtung nicht befahrbare Gleisverbindung bei der Haltestelle Tscherttegasse über die Linie U6 unter Nutzung der nicht mehr vorhandenen Gleise nach Heiligenstadt weiter fahren lassen, um sie dort auf Bundesbahn-Schienen unter unpassender 15-kV-Oberleitung nach Klosterneuburg zu verlängern.
Auf Druck der Politik und der Medien entschlossen sich die Wiener Linien, am 11. 11. 2002 im Frühverkehr die Zweiwagenzüge der Badner Bahn mit eingeschobenen Zügen der U6 zwischen Alt Erlaa und Floridsdorf zu simulieren. Die Einschübe erfolgten unmittelbar hinter einem Planzug, so knapp dies signaltechnisch möglich war.
Das Ergebnis in nüchternen Zahlen: Die ersten beiden Züge hatten am Handelskai 4 Minuten Verspätung, in der Gegenrichtung, nur zwei Haltestellen nach der Anfangsstation bereits 2 Minuten! Das bedeutet bei dem 2,5-Minuten-Intervall der Planzüge, dass die drei bis vier nachfolgenden Züge ebenfalls verspätet waren und sich der Fahrplan bis zum Ende der Morgenspitze praktisch nicht mehr korrigieren ließ.
Dabei verfügen die T der Wiener Linien über drei statt der zwei Türen der WLB-400er. Aber für den Übergangsverkehr müsste man sowieso neue Fahrzeuge bauen...
Auf diesem Foto ist das Gedränge in den ersten Zug von Floridsdorf am Handelskai zu sehen, der hintere Triebwagen ist 2671 (das Broseband zeigt das falsche Fahrtziel "Siebenhirten").