Im Oktober 2003 wurden uns diese Bilder geschickt, die an ein fast vergessenes Kapitel der Wiener Verkehrsgeschichte erinnern:

Nach zwei kurzzeitigen Versuchen (Liesing - Kaltenleutgeben und Salmannsdorf - Pötzleinsdorf) vor dem Ersten Weltkrieg brachte der Zweite wieder Oberleitungsbusse nach Wien, aus "kriegswirtschaftlichen Gründen", da Verbrennungskraftstoffe knapp wurden.

Die Strecke Bhf. Währinger Gürtel - Salmannsdorf, der heute im Wesentlichen die Linie 35A folgt, war zwar bereits 1943 fertig gestellt, jedoch konnte ein Betrieb vor Ende des Krieges nicht mehr erfolgen. Die Probefahrten waren nämlich kläglich gescheitert, da man aus den eben genannten Gründen glaubte, mit einem einzigen Speisepunkt am Anfang der Strecke das Auslangen finden zu können und außerdem einen der beiden Fahrdrähte in Eisen ausführte. So waren trotz nur eines Busses am Ende der Linie nicht einmal 300 V Fahrleitungsspannung übrig... Diese Missstände wurden schließlich behoben, und so verkehrte die Autobuslinie 22 vom 9. 10. 1946 bis 2. 12. 1958 mit O-Bussen, in den letzten eineinhalb Jahren schon mit Unterbrechungen.

Wer nun glaubt, das sei alles in der Versenkung der Vergangenheit verschwunden, irrt: Im Bahnhof Simmering sind diese Relikte aufgetaucht: Ein Motor- und zwei Beiwagen, wobei ein Gespann eine Zeit lang einer Baufirma als Bauhütten gedient hatte. Lustig ist auch die Aufschrift auf dem Motorwagen: "WVB-Museum - wertvoll - O-Bus". Angesichts des Zustandes nicht so abwägig...