Insider und aufmerksame Fahrgäste haben es längst mitbekommen, nun springen auch diverse Medien auf den Zug auf: Der Zustand der Infrastruktur der Wiener Straßenbahn wird immer schlechter. Wurden schon im Jahr 2010 aufgrund abgenutzter Gleise Langsamfahrstellen mit 25 km/h eingerichtet, die mangels Behebung der Ursache immer noch aufrecht sind, so kamen in letzter Zeit vermehrt Langsamfahrstellen mit 15 oder gar 5 (!) km/h hinzu – samt und sonders wegen schlechten Erhaltungszustand des Gleiskörpers.
Zusätzlich treten in der letzten Zeit gehäuft Schienenbrüche und sonstige Gleisschäden auf, die den Straßenbahnverkehr blockieren, zuletzt etwa in der äußeren Währinger Straße auf Höhe Riglergasse, wodurch die Linien 40 und 41 ab Donnerstag, 13. September, spätabends, bis Samstag, 15. September, 15.50 Uhr, in beiden Fahrtrichtungen über die Kreuzgasse umgeleitet werden mussten.
Man darf gespannt sein, ob sich die Lage nach der medialen Aufbereitung dieses Themas nachhaltig bessern wird. Die Aussage der Wiener Linien, die häufigen Gleisschäden seien entstanden, weil sämtliche Gleisbaumannschaften zur U1-Sanierung abkommandiert gewesen seien, kann jedoch nur irrtümlich oder aus Unkenntnis der Presseabteilung entstanden sein, da ja bereits vor der sommerlichen U1-Sperre häufige Behinderungen durch Gleisschäden zu verzeichnen waren.