Am 19. 6. fand anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Tramwaytag in der Zentralwerkstätte statt. Dabei gab es folgende Attraktionen, wobei wir uns auf die für den Schienenfahrzeugfreund beschränken wollen:
Führungen durch die heiligen Hallen; Publikumsfahrten mit Straßenbahntriebwagen der Typen A, B und E2, mit einem U-Bahn-Wagen Type U11 sowie mit Bussen der Type NL 205; ein "Fehlersuchspiel" für Kinder an einem E2 und einem LU-Bus; ebenfalls für Kinder den Fahrstandsimulator und als besonseres "Zuckerl" Rundfahrten mit dem D1 314 mit dem s2 1504. Viele Leute bestaunten diese Fahrzeuge umso mehr, nachdem sie das Hinweisschild gelesen hatten auf dem die Baujahre 1900/1925 bzw. 1871 zu lesen waren. (Warum stand beim Beiwagen nicht 1871/1903?) Ein weiterer Hinweis auf dem Schild besagte, dass die Rundfahrten nicht bei Regen stattfänden.
Dann gab es noch je einen ÖBB-Doppelstocksteuer- und -zwischenwagen zu besichtigen, die auf dem südlich der Halle liegenden Verladegleis bis auf die Straßenbahnschienen geschoben waren. Ob hier jemand vorher die unterschiedlichen Spurprofile bedacht hat? Unseren Schätzungen zu Folge kann nicht mehr viel Spiel zwischen Spurkranz und Innenseite der Rillenschiene übrig gewesen sein. Natürlich fand sich noch eine Ausstellung verschiedener Fahrzeuge, teils aus Museumsbestand. Der extra mit dem bereits skartierten Beiwagen zusammengestellte Zug 4401 + 1001 und der Triebwagen 4459 waren als "älteste Fahrzeuge" der Wiener Linien angeschrieben. Mit Besteckung, insbesondere mit Dachsignalscheiben, war man wie immer sehr sparsam.
Das merkte man auch beim allseits beliebten Oldtimer-Zubringerdienst vom Reumannplatz. Warum konnte dieser nicht
als Linie 6 (gestrichen) geführt werden? Die Abwesenheit eines Liniensignals sorgte jedenfalls
bei einigen potenziellen Fahrgästen, die nicht unbedingt zur Zentralwerkstätte wollten, für
Unsicherheit, und manche trauten sich erst nach mehrmaliger Aufforderung durch einen Schaffner, einzusteigen.
Trotz des starken Andrangs wurde der Zubringerdienst allerdings klaglos abgewickelt und ließ mit dem Umsetzen mittels
Stoßtriebwagen bei der Zentralwerkstätte das Flair der ^guten alten Zeit^ wieder aufleben.
Alles in Allem war es im Gegensatz zum Vorjahr ein gelungener Tramwaytag, was nicht zuletzt daran lag, dass ein Teil der Organisation von der Zentralwerkstätte durchgeführt wurde. Wie wir gehört haben, war es vermutlich der letzte seiner Art. In den kommenden Jahren sollen nur mehr kleinere Präsentationen ohne die üblichen Rundum-Aktivitäten stattfinden. Den Nicht-Straßenbahnfreund, den man gerade heuer zu locken versucht hat, wird man dann allerdings nicht erreichen. Und auch das Sponsoring, das durch die auffällig vielen Fremd-"Standln" zu bemerken war, wird dann fehlen.