Das Straßenbahnmuseum im ehemaligen Betriebsbahnhof Erdberg wurde in den vergangenen zwei Jahren renoviert und bekam von einem externen Kurator ein neues Ausstellungskonzept verpasst.
In der Vergangenheit stellte sich das Museum mehr oder weniger als "Privatsammlung" seines damaligen Leiters dar, dementsprechend unerwünscht waren Besucher, die ohnehin nur vereinzelt kamen, da die Ausstellung nichts Neues zu bieten hatte und dem interessierten Fachpublikum die Fahrzeuge ohnehin zur Genüge bekannt sind.
Nun soll ein frischer Wind in die ehrwürdigen Hallen einziehen: In mehreren sogenannten Themeninseln – dabei handelt es sich um Container, die im Hallenbereich aufgestellt wurden – werden dem Besucher historische Inhalte vermittelt; gleichsam als Illustration dazu dienen die Ausstellungsfahrzeuge, deren Anzahl jedoch drastisch reduziert wurde.
Auch der Eingangsbereich wurde neu gestaltet und befindet sich nun im ehemaligen Sandlager links der Einfahrt Ludwig-Koeßler-Platz, wo Kassa und Museumsshop installiert wurden. Die Ausstellung ist nur mehr in den Hallen 2 und 3 zu besichtigen; die Halle 4 dient als Abstellhalle für weitere Fahrzeuge, da geplant ist, die ausgestellten Wagen immer wieder zu wechseln; zudem beherbergt sie gemeinsam mit Halle 1 auch Betriebsfahrzeuge der Vereine WTM und VEF, die ihre Fahrten schon seit Juli nicht mehr von Speising aus machen, sondern ebenfalls in Erdberg stationiert sind.
Die große Eröffnungsfeier des nunmehr "Remise – Verkehrsmuseum der Wiener Linien" genannten Komplexes findet am Samstag, dem 13. September, statt. Es wird einen Zubringerdienst mit Oldtimergarnituren geben, der auf der Strecke Schwarzenbergplatz – 71 – St. Marx – 18 – Schlachthausgasse unterwegs ist. Weiters verkehren Oldtimerbusse auf der Route Schwedenplatz – Stadionbrücke. Diese Buslinie soll unter dem Signal "78M" zu einer fixen Einrichtung an allen Öffnungstagen (Mittwoch, Samstag, Sonntag) werden.
Man darf gespannt sein, wie sich die Besucherzahlen des Museums unter dem neuen Ausstellungskonzept verändern wird. Einen regeren Zustrom als bisher haben sich die Fahrzeuge auf jeden Fall verdient, handelt es sich doch weiterhin um eine der größten Sammlungen eines einzigen Verkehrsbetriebs.