Die Wiener Linien stellen im Rahmen eines Pressefrühstücks am Freitag, dem 1. April 2016, eine neue Kulturlinie vor. Nach dem Vorbild der Kulturlinie 107 im Ruhrgebiet soll auch die Linie 42 im Rahmen ihres normalen Betriebs kulturell interessante Punkte miteinander verknüpfen, entlang ihres Verlaufs werden entsprechende Informationen bereitgestellt werden.
Wieso die Wahl gerade auf die Linie 42 fiel, erklären die Wiener Linien wie folgt: "Viele unserer Straßenbahnlinien verbinden bekannte Sehenswürdigkeiten und Institutionen der Stadt Wien. Es wäre nun ein leichtes Unterfangen, eine dieser Linien – etwa eine Ringlinie – zur Kulturlinie zu erklären. Dies erfordert jedoch aufgrund der Linienlänge massive Investitionen in die Informationsinfrastruktur sowohl bei den Haltestellen als auch bei den Fahrzeugen."
Daher habe man sich für die Linie 42 entschlossen, die aufgrund ihrer geringen Länge nur wenige Haltestellen aufweise und daher nur ein kleines Budget erfordere. Auch müssten nur wenige Fahrzeuge für den Einsatz auf der Kulturlinie gebrandet werden, da die Linie 42 nicht in so dichten Intervallen unterwegs sei wie andere Straßenbahnlinien. Auch gebe es entlang des 42ers nur wenige kulturell interessante Hotspots, was ein weiteres Senken des notwendigen Budgets erlauben würde. Grundsätzlich trachte man danach, die Kulturlinie mit den geringstmöglichen Investitionen zu realisieren. Diese Strategie habe sich bei der Straßenbahn in den letzten Jahren generell und insbesondere bei der Pflege der Gleisinfrastruktur hervorragend bewährt.
Als anfängliche kulturelle Hotspots entlang der Linie 42 sind geplant:
Die Linie 42 wird bereits in wenigen Jahrzehnten eine große Rolle als Verknüpfung der Linien U2 (Schottentor) und U5 (Michelbeuern) darstellen. Auch dieser Gedanke trug wesentlich zur Wahl der Linie 42 bei. Man wolle die Bevölkerung des 17. und 18. Bezirks bereits jetzt auf die massiven Verbesserungen hinweisen, die dereinst durch den Bau der U5 auf die Gebiete in deren Einzugsbereich eintreten werden.
Vorerst ist ein Testbetrieb der Kulturlinie 42 bis Jahresende vorgesehen. Die Informationen zu den jeweiligen Hotspots werden in der Form von Avisozetteln an den Haltestellen angebracht – eine Form der Fahrgastinformation, die bei Verkehrsmaßnahmen schon seit Jahrzehnten bewährt ist und aufgrund des geringen Gewichts der in Kunststoffschutzhüllen mittels Schnur angebrachten Zettel keine aufwändigen Vorabtests im Windkanal erfordert. Sollten Fahrgäste bemerken, dass ein Avisozettel abhanden gekommen sei, werde man ersuchen, dies beim Kundentelefon unter 01/7909-100 zu melden. In den Fahrzeugen wird die Kulturinformation auf den Infoscreen-Monitoren anstelle der Fahrgastinformation eingeblendet. Den übrigen Bereich am Bildschirm könne man leider dafür nicht verwenden, da dieser in die Zuständigkeit des Infoscreen-Betreibers falle und diesbezügliche Änderungen für nur eine einzige Linie nicht möglich seien, da man an so etwas noch nie gedacht habe.
Sollten die Fahrgastzahlen auf der Kulturlinie 42 plötzlich ansteigen, werde man diesem Umstand entsprechend begegnen: "Wir entfernen einfach die Sitzplätze in dem notwendigen Ausmaß, um die erforderliche Transportkapaziät sicherzustellen. Diese Vorgangsweise hat sich beim ULF generell bewährt und ist betriebswirtschaftlich besser zu verantworten als eine Verdichtung der Intervalle."
Sie haben es sicher bemerkt: Diese Meldung war unser heuriger Aprilscherz.