Auch heuer gab es am 1. 11. wieder die Sonderlinie 35, als letzte Vertreterin einer langen Tradition, und die Linie 6 wurde zum 3. Tor des Zentralfriedhofs verlängert.
An sich nichts Besonderes, wären da nicht doch einige Neuerungen:
Da die Linie 33 seit 4 Wochen an Feiertagen in die Schleife Augasse fährt, dort aber im Gegensatz zur Linie 35 keine Stehzeit hat, musste die Friedhofslinie zum Währinger Gürtel geführt werden. Während die Innenbesteckungen und die Heckschilder mit einer Kopie eines alten 8er-"Liechtenwerder Platz" überklebt waren (was durch die alte Schriftform etwas seltsam aussah), waren die Zielschilder neu angefertigt worden. Da man meinte, den Liechtenwerder Platz unbedingt in einer Zeile unterbringen zu müssen, waren diese bei einer Schriftgröße von etwa 30 mm nur für Personen mit scharfen Augen lesbar. Auch entschloss man sich erst um 10 Uhr, Fahrgäste über die Haltestelle bei der Wirtschaftsuniversität hinaus zu befördern (wo das "Bitte alle aussteigen"-Schild aber den ganzen Tag lang stehen blieb), aber man zeigte, dass man dem Wunsch der Fahrgäste nachkommen kann.
Auf der Linie 6 waren erstmals ULFe (B) bis zum Zentralfriedhof unterwegs und auf der Linie 72 sah man E2 + c5. Dies kam aber nicht unerwartet, da es Wochentagen in letzter Zeit öfter der Fall war. Die Linie 6 fuhr übrigens nicht über das neue Gleis in der Gottschalkgasse, sondern - wie immer - über die Grillgasse. Offensichtlich befürchtete man Probleme beim Einordnen, da an der neuen Kreuzung noch kein Lichtsignal installiert ist.
Nächstes Jahr wird die Linie 35 das letzte Mal als Friedhofslinie unterwegs sein. Gerüchte sprechen von einer Auferstehung als Stadioneinlage. Mit der U3-Verlängerung nach Simmering wird die Linie 72 ebenfalls eingestellt und die Linie 6 ständig zum Zentralfriedhof verlängert. Man darf gespannt sein, ob man am 1. 11. wirklich ohne Friedhofslinie auskommen wird, da vielleicht die U3 wieder mehr Besucher anlocken könnte. Unser Tipp: Linie 72 zwischen Grillgasse und Zentralfriedhof.