... und gib uns unseren gesperrten Ring

Am Dienstag, dem 8. Februar, bot sich ein neues Bild. Da die neue Regierung ihre Arbeit im Parlament mit diesem Tag aufnahm, wurde um das Parlament ab 9.30 Uhr die sogenannte "Bannmeile" eingerichtet. Darunter versteht man die Absperrung aller Bereiche in einem 300-Meter-Radius um Regierungsgebäude. (Die 300 Meter wurden am 8. 2. nicht komplett ausgenützt.) Einzelnen Personen wurde der Durchgang gestattet, Versammlungen (mehr als drei Personen) sind jedoch nicht erlaubt.

Auf Grund dieser Maßnahmen wurden die Linien 1 und 2 zwischen Schottentor und Karlsplatz über den Kai geführt. Die Linie D verkehrte ebenfalls über den Kai. Die Linien 46 (Ablenkung ab Thaliastraße U) und J wurden zur Schleife Uhlplatz geführt; die Linie 49 wendete am Urban-Loritz-Platz.

Die Linie 2A verkehrte normal und wurde lediglich von der Mariahilfer Straße zum Ring über die Babenbergerstraße anstatt über die Museumstraße geführt. Die Linie 48A verkehrte - voreiligen Zeitungsmeldungen zum Trotz - bis zum Volkstheater und wendete über die Zweierlinie.

Da die Bellaria-Passage in die Bannmeile reicht, musste auch der dort befindliche U3-Abgang gesperrt werden. Erstmals wurden die Durchsagen wegen des gesperrten Rings in alle Lautsprecheranlagen im gesamten Netz der Wiener Linien eingespielt! (Bitte immer so - denn was macht ein gebrechlicher Mensch, wenn er erst kurz vor dem Ziel erfährt, dass er nicht mehr weiterkommt?)

Die Bannmeile trat am 9. 2. pünktlich um 6 Uhr in Kraft. Da keine Demonstranten auftauchten, wurde um 10.45 Uhr ein Korridor für den Fahrzeugverkehr eingerichtet: Die Linien D, 1 und 2 verkehrten normal, jedoch hielten sie an den "Zebrahaltestellen" Dr.-Karl-Renner-Ring, die weiter Richtung Oper liegen. Die Station Stadiongasse wurde nicht eingehalten, die U-Bahn-Abgänge waren noch gesperrt.

Die Kurzführungen der Linien J, 46 und 49 blieben aufrecht, obwohl man sie doch bis Bösendorferstraße führen hätte können. Die Polizei erlaubte aber offensichtlich nicht einmal ein Durchfahren der Sperrzone ohne Fahrgäste.

Von 16.30 Uhr bis zum Ende der täglichen Demo wurde der Korridor wieder geschlossen.

(Bitte beachten Sie das "Update"-Kennzeichen bei den aktuellen Meldungen, da wir nicht jeden Tag eine neue schreiben wollen, wenn sich nichts Wichtigeres ereignet.)