Fahrerloser Bus kracht in U6-Station Alser Straße

Im Bereich des Betriebsbahnhofs Michelbeuern befinden sich am linken Fahrbahnrand des äußeren Währinger Gürtels Fahrzeugstellplätze, die gern von Reisebussen benutzt werden. Am Mittwoch, dem 11. April 2018, löste sich bei einem dort abgestellten italienischen Reisebus gegen 21.30 Uhr aus unbekannter Ursache die Feststellbremse.

Das im Gefälle geparkte, unbesetzte und nicht durch Unterlegkeile gesicherte Fahrzeug setzte sich in Bewegung, fuhr fahrerlos den Währinger Gürtel bergab, querte die Jörgerstraße, kam dort von der Fahrbahn ab, mähte den Mast eines U-Bahn-Würfels nieder und krachte in die Rampenaufffahrt zum Eingang ins Stationsgebäude.

Wie durch ein Wunder forderte dieser Zwischenfall nur zwei leicht verletzte Personen, die dem Bus gerade noch ausweichen konnten. Nach Angaben von Augenzeugen konnte die Kollision des Busses mit einem Zug der Linie 43 durch eine Notbremsung des Straßenbahnfahrers verhindert werden. Die Linie 43 fuhr bis Betriebsschluss zwischen Brünnlbadgasse und Rosensteingasse über 44 – 9.

Der Abtransport des verunfallten Reisebusses geriet nun zur Groteske, da sich niemand zuständig fühlte. Die Einsatzkräfte gingen davon aus, dass der Reisebus ja nicht verkehrsbehindernd stünde (Verkehr wird hierzulande immer noch im Stil der 1960er-Jahre mit Autoverkehr gleichgesetzt, Fußgänger verkehren demzufolge offensichtlich nicht), und kümmerten sich nicht um die Entfernung. Erst eine knappe Woche später, in den Abendstunden des 17. April 2018, wurde der Bus auf Veranlassung des Eigentümers mit Hilfe eines Autokrans geborgen.