Erste Donnerstagsdemonstration
Am 24. 2. 2000 um 19 Uhr hatten sich am Ballhausplatz und in der Umgebung bereits ca. 4.000 Menschen versammelt. Als
die Demonstation ca. eine halbe Stunde später loszog, sollen es laut Polizeiangaben bereits rund 12.000
gewesen sein. Bei dieser ersten Donnerstagsdemo ging es über die Ringstraße, den Rennweg, Fasangasse, Gürtel,
Arsenalstraße, Gudrunstraße, Reinprechtsdorfer Straße, Margaretenstraße, Pilgramgasse, rechte Wienzeile und
2er-Linie zum Parlament.
Angesichts der Massen an Protestierenden gab es seitens der Wiener Linien auch ein paar Überreaktionen zu vermerken:
- Ab 19.45 Uhr wurde die Linie J nur mehr bis Dr.-Karl-Renner-Ring geführt, die Linien 1 und 2 verkehrten zwischen
Schottentor U und Matthäusgasse über den Kai, die Linie D nur mehr zwischen Börse und Nussdorf. Später fuhr
man dann zwischen Schottentor und Karlsplatz; um 22.45 verkündeten die Wiener Linien gut gelaunt die Wiederaufnahme
des Normalbetriebs mit folgendem Funkspruch: ^Eine Durchsage an die Fahrer der Linien Dora, Josef, Eins und Zwo: ab
sofort wieder normale Linienführung. Ich wiederhole: Normale Linienführung im gesamten Wiener Streckennetz, dies
betrifft besonders die Fahrer der Linien Dora, Josef, Eins und Zwo. [Kurze Pause] Schottenring jubelt! Augasse jubelt auch!
Und wie ist die Stimmung am Schottenhof? [Kurze Pause] Schottenhof, wie is die Stimmung bei euch?^ (Das J-Wagen-Expedit
antwortete leider nicht, wir gehen aber davon aus, dass dort ebenfalls ^gejubelt^ wurde.)
- Ab ca. 20.10 Uhr fuhr die Linie O nur mehr zwischen Raxstraße und Bhf. Favoriten, war also de facto eingestellt,
die Linie 71 wurde zur Schlachthausgasse U abgelenkt.
- Die Linien 6 und 18 wurden von der Burggasse kommend über die Quellenstraße zum Reumannplatz kurz geführt.
- Ab 20.50 Uhr verkehrte die Linie 18 wieder normal, dafür fuhr die Linie 6 nur mehr zwischen Reumannplatz U und
Simmering bzw. - worüber keine Durchsage zu hören war - wahrscheinlich zwischen Burggasse U und Meidling S.
- Die Linie 67 war zwischen Reumannplatz und Otto-Probst-Platz eingestellt. Beides dauerte bis 21.05 Uhr.
- Von 21.25 Uhr bis 21.35 Uhr wurden die Linien 62 und 65 und die Lokalbahn zum Südbahnhof geführt.
Im Zuge der Hektik bemerkten wir auch zwei nicht gerade fahrgastfreundliche Unaufmerksamkeiten:
Der letzte Zug der Linie 18 (4002 + 1402) verließ die Schleife Reumannplatz als ^Sonderzug^. Damit
konnte der Fahrer trotz Türfreigabe natürlich die vergeblich auf die Linie 6 wartenden Fahrgäste nicht
zum Einsteigen bewegen. Erst nach Verlassen der Haltestelle wurde das Broseband umgestellt.
Der Fahrer des ersten Wagens der Linie 65, der wieder zur Oper fuhr (4), löschte in der Station Kliebergasse
(noch immer Anzeige ^Südbahnhof S^) die Türfreigabe, kaum dass die Ansage, der Zug fahre doch
zum Kärntner Ring, ertönt war, und fuhr los. Danke für den Spaziergang im Regen!