Entweder ist man in letzter Zeit besonders sensibilisiert, oder es kommt wirklich gehäuft zu Bränden in U-Bahn-Stationen.
Am 12. 9. 2001 um 16.50 Uhr kam es zu "Rauchentwicklung unter einem Zug der Linie U3 in der Station Westbahnhof", wie es in der Presseaussendung hieß. Ob hier ein technischer Defekt oder eine andere Ursache vorlag, ist nicht bekannt. Bei Eintreffen der Feuerwehr war der Rauch zwar bereits verflogen, trotzdem wurde der Zug unter Mitfahrt von Feuerwehrleuten in die Werkstatt gebracht, wobei jeweils die Bahnsteige, an denen er vorbeifuhr, geräumt wurden.
Am 13. 9. 2001 brannte in der U6-Station Jägerstraße ein Mistkübel durch eine weggeworfene Zigarette. Dieser Brand konnte von einer Funkwagenbesatzung der Wiener Linien noch vor Eintreffen der Feuerwehr gelöscht werden. Trotzdem wurde die Station geräumt, die Displays zeigten "Bitte Station sofort verlassen".
Etwa zwei Wochen her ist ein Brand in der U1-Station Stephansplatz. Hier wurde Abfall im Gleisbereich wahrscheinlich durch den Abrissfunken an der leicht defekten Stromschiene entzündet. Auch in diesem Fall konnte er vor Eintreffen der Feuerwehr gelöscht werden. Die selbe Ursache könnte auch für die Luftfilterbrände an U6-Wagen in Frage kommen. Bei Defekten an der Fahrleitung kann es zu starker Lichtbogenbildung kommen, dabei könnten glühende Graphitteilchen von den Stromabnehmerschleifstücken herab fallen.
Jedenfalls ist es verwunderlich, dass Verstöße gegen das Rauchverbot in U-Bahn-Stationen und Verunreinigungen fast nie geahndet werden. Weiters wäre eine Ausdehung des Rauchverbots auch auf die Unterpflasterstraßenbahnstrecke überlegenswert.