Ab Montag, dem 14. 1. 2002, können Doppelgarnituren der Wiener Lokalbahnen, nun quasi mit offiziellem "Segen", bis zur Oper fahren.
Der Einsatz wird aber nicht planmäßig erfolgen, sondern im Falle einer großen Verspätung wird der Doppelzug aus Baden weitergeschickt, wobei der nachfolgende Wiener Neudorfer im Bahnhof Wolfganggasse verbleibt. Später sollen auch Einzieher zur Wolfganggasse bei der Oper an Planzüge gekuppelt werden. Vorerst fehlt aber noch die Schulung der Fahrer, also ist erst in einigen Wochen mit dem Auftauchen der ersten "Langzüge" zu rechnen.
Die Strecke zwischen Wolfganggasse und Oper war zwar seit jeher auf 60-Meter-Züge ausgelegt und genehmigt, jedoch befürchteten die Wiener Linien bisher Probleme durch die langen Garnituren. Schon vor dem zweiten Weltkrieg waren auf der gesamten "Péage"-Strecke die Weichen als Spezialkonstruktionen durch mehrere Stromabnahmer pro Zug überstreichbar, ohne dass sie sich dadurch ungewollt umstellen konnten. Daher kamen in Ausnahmefällen schon einige Male solche Züge bis zur Oper, in den dreißiger Jahren auch bei starkem Ausflugsverkehr. Die Strecke Wolfganggasse - Philadelphiabrücke durfte und darf sogar von 90-Meter-Zügen befahren werden.
Eine Meldung am Rande: Der neue U-Bahnprototyp V wird derzeit auf der Linie U4 erprobt und soll ab Ende Jänner dort im Fahrgastbetrieb eingesetzt werden.