Bereits in den vergangenen Tagen gab es einige Zentimeter Neuschnee. Am Freitag, dem 10. Jänner 2003, schneite es bis in die Mittagsstunden so ergiebig, dass es im Stadtverkehr zu ausgedehnten Behinderungen kam.
Die Hauptursache für unzählige Fahrtbehinderungen waren verstopfte Weichen: Durch Individualverkehr und Schneepflüge wird Schnee in die Weichen gepresst. Das führt dazu, dass die Weichen immer schwergängiger werden und sich oftmals gar nicht mehr umstellen lassen. In solchen Fällen werden die abenteuerlichsten Ablenkungsfahrten durchgeführt, so konnte man beispielsweise den J-Wagen Ring-rund oder sogar zum Südbahnhof fahren sehen. Sogar die Linie 5 kam über die Strecke 45 zum Ring, um über 78 und 79 doch noch zum Praterstern zu finden, da die Weiche bei der Albertgasse den Geist aufgegeben hatte.
Wer vom Oberflächenverkehr genug hatte und die U-Bahn bevorzugte, hatte jedoch ebenfalls Pech: Wegen eines Feuerwehreinsatzes am Schwedenplatz war die Linie U1 am Vormittag zwischen Stephansplatz und Praterstern eingestellt. Die Fahrgastinformation am Bahnsteig und in den Zügen, teils über Lautsprecher, teils persönlich durch Aufsichtsorgane der Wiener Linien, war bei der U1-Störung vortrefflich. Bei der Straßenbahn war dies leider nicht möglich - dafür hätte man vermutlich hellseherischer Fähigkeiten bedurft. Ein Aufsichtsorgan am Ring brachte es auf den Punkt: "I kaun Ihna nur sogn, dass ois foahrt, oba waun und wohin, des waaß momentan kana so wirkle!"