Am 5. Juni hatten Interessierte die Gelegenheit, die drei neuen U3-Stationen Hütteldorfer Straße, Kendlerstraße und Ottakring nebst Tunnel bei ausgiebiger Probefahrt zu besichtigen. Die Stationen waren in allen auch zukünftig öffentlichen Bereichen zugänglich und schon zumindest halbfertig. Nur die Station Hütteldorfer Straße glänzte noch überwiegend im Charme nackten Betons und Stahls.
Im Gegensatz zum Tramwaytag war diese Veranstaltung wohl organisiert, lediglich die sporadischen und zu leisen, wenn auch äußerst freundlichen Durchsagen in der Station Johnstraße, man möge doch die Linie 49 zur Kendlerstraße (?) benutzen, sorgten bei dort ankommenden Neugierigen vorerst für Verwirrung. Man hätte wenigstens ein einziges Hinweisschild aufstellen können.
Die Probefahrten fanden im Pendelbetrieb auf beiden Gleisen statt. Im Publikumsverkehr waren 30 km/h angesagt (einer der Fahrer rühmte sich bei zuvor stattgefundenen Testfahrten 96 km/h erreicht zu haben). Teilweise wurden sogar interessierte Schienenfahrzeugfreaks an den Fahrschalter gelassen.
Einziger Kritikpunkt nach der Hürde Johnstraße: Es wurde mit Dreiwagenzügen gefahren, was in den unterirdischen Stationen ein äusserst lichtstarkes Objektiv voraussetzte (Blitz kommt im Tunnelbereich nicht in Frage), da das Fotografieren des stehenden Zuges in voller Länge unmöglich war. Abgesehen davon war die Beleuchtung für eine Baustelle hervorragend.
Bei der Station Ottakring, wo sich auch eine umfangreiche Abstellanlage befindet, fand eine Art Volksfest statt, zudem gab es die Möglichkeit, im Zuge des U-Bahn-Baus errichtete Gebäude zu besichtigen. Noch zu erwähnen ist hier das Kunstwerk "U-Turn" in der Halle, das vermutlich im Betrieb zum Abstellen leerer Coladosen verleiten wird.