Wie soeben bekannt gegeben wurde, haben die Wiener Linien endlich die bereits Jahre lang währenden Probleme mit ihrem RBL in den Griff bekommen. Das System hat bekanntlich seit seiner Inbetriebnahme nie zufriedenstellend funktioniert; immer wieder kam es zu falschen Zeitangaben, fehlenden Verbindungen zu den Info-Displays oder zu mysteriösen Systemabstürzen.
Seit es diese Probleme gibt, werkt ein engagiertes RBL-Team, das Anregungen von außen immer ein offenes Ohr widmet, an der Ursachenfindung - bislang ohne Erfolg, doch durch die Teilung der Linie 67A in zwei verschiedene Autobuslinien (67A und 70A) kam man der Ursache aller Probleme auf die Spur, wie die Wiener Linien heute in einer Presseaussendung mitteilten.
Mit 27. März wurde die Teilung besagter Autobuslinie vollzogen und seitdem funktioniert das RBL im Busbereich ohne Probleme und völlig klaglos. Durch diesen Zufall konnte nun auch endlich die Ursache der lästigen RBL-Ausfälle und -Störungen ermittelt werden: Sie liegt in der Ortung der einzelnen Fahrzeuge entlang ihrer Strecken, denn diese erfolgt zwar örtlich ziemlich genau, jedoch zeitlich nur in bestimmten Abständen. Wenn jetzt ein Fahrzeug zwischen zwei Ortungszeitpunkten eine größere Strecke zurücklegte oder einmal ein Ortungsimpuls ausblieb (womit ja im dicht bebauten Stadtgebiet immer wieder gerechnet werden muss), konnte es passieren, dass das Fahrzeug an parallel laufenden Ästen einer Linie dem falschen Ast zugeordnet wurde und in der Folge das ganze System in eine instabile Position brachte, da alle folgenden Ortungen vom System als fehlerhaft zurückgewiesen wurden.
Um für das Straßenbahnnetz ebenfalls zu einer Problemlösung zu kommen, ist es nunmehr notwendig, auch jene Straßenbahnlinie zu teilen, die als einzige zwei mehr oder minder parallel führende (Außen-)Äste aufweist; hierbei handelt es sich um die Linie 67, die auf den Radien 66 und 67 verkehrt. Sie soll nun zum ehest möglichen Zeitpunkt - die Wiener Linien nehmen dafür vorerst einmal den Beginn der Sommerferien ins Auge - in zwei separate Linien zerstückelt werden:
Der Radius 67 behält seinen Namen bei und soll von der Linie 67 befahren werden, die ihren Streckenverlauf künftig zwischen Kurzentrum Oberlaa und Quellenplatz haben wird. (Die Schleifenfahrt erfolgt ohne Fahrgäste durch den Bahnhof Favoriten.) Eine neue Linie 70 wird zwischen Otto-Probst-Platz und Reumannplatz U (Schleife Buchengasse) verkehren. (Zur Erklärung des Liniensignals: Die Strecken 66 und 70 verlaufen beide durch die Laxenburger Straße, das Signal 70 an Stelle des Signals 66 wurde analog zur Teilung des 67A gewählt.)
Der Pressesprecher der Wiener Linien erklärte, man sei überzeugt, mit dieser Maßnahme eine überaus fahrgastfreundliche Lösung gefunden zu haben, da nicht nur die RBL-Displays jetzt besser funktionieren würden, sondern auch die lange und somit störungsanfällige Linie 67 einen höheren Grad an Zuverlässigkeit erreichen könnte. Der befristete Probebetrieb ab Sommer wird offiziell bis 1. 4. 2005 laufen; bei Bewährung dieser Linienteilung ist bereits angedacht, auch andere lange Linien in ähnlicher Weise zu teilen. Aussichtsreichster Kandidat hierfür dürfte die Linie 6 sein (neu: 6 Burggasse - Reumannplatz, 7 Quellenplatz - Zentralfriedhof).
Wie die meisten Leser bereits vermutet haben dürften, handelte es sich bei dieser Meldung um einen Aprilscherz!