U-Bahn-Aufzug wird zur Todesfalle

Am Donnerstag, dem 27. August, ereignete sich zur Mittagszeit in der U6-Station Neue Donau ein folgenschwerer Zwischenfall. Zwei Jugendliche - 15 Jahre alt - spielten im Aufnahmegebäude der Station Fußball. Dabei kam, was kommen musste: Der Ball landete im Aufzugschacht.

Da dieser Schacht nur bis in eine Höhe von ca. 2,50 Meter mit einer Stahl-Glas-Konstruktion umgeben ist, kletterte einer der beiden Burschen über dieses Hindernis, um den Ball wieder zu holen. Währenddessen setzte sich der Aufzug in Bewegung. Der Jugendliche wurde zwischen dem Aufzug-Gegengewicht und der Schachtummantelung zerquetscht. Er verblutete noch an der Unfallstelle.

Im Stationsgebäude gibt es zwar eine Überwachungskamera; diese ist jedoch so angebracht, dass die Aufzüge nicht erfasst werden. Weiters existieren Räumlichkeiten zur Stationsüberwachung vor Ort. Von dort aus wäre das Gebiet einsehbar, darüber hinaus hätte vom Stationswart das Ballspielen untersagt werden können. Doch die Stationsüberwchung ist nicht besetzt, da die Station Neue Donau vom Handelskai aus fernüberwacht wird.

In der TV-Sendung "Wien heute" wurde natürlich sofort die Sicherheit von "halboffenen" Aufzugschächten in Frage gestellt, wobei im Interview scheinbar "vergessen" wurde, anzumerken, dass zum Überklettern einer zweieinhalb Meter hohen Schachteinfriedung eine gehörige Portion Leichtsinn gehört. Die Forderung, alle derartigen Schachtbauten entsprechend höher zu verglasen, lässt sich somit am ehesten noch "journalistisch" begründen.