Bei trübem Wetter warteten am Dienstag, dem 17. Mai 2005, schon kurz nach 11 Uhr die ersten Fotografen am Schwarzenbergplatz auf die Güterbim, die aus dem LH 6454 und dem sl1 7434 bestand. Die Abfahrt von der Hauptwerkstätte erfolgte kurz nach 11.45 Uhr, sodass der an diesem Tag wohl meist fotografierte Zug der Wiener Linien kurz vor 12.30 Uhr am Schwarzenberplatz eintraf.
Nach einer Runde durch die Schleife der Linie 71 ("Christinenschleife") fuhr das Gespann über die Lothringerstraße zur Schleife Karlsplatz, wo ein Festakt stattfand, dem einige Politiker, Vertreter sämtlicher am Güterbim-Projekt beteiligter Firmen, etliche Medienvertreter aus dem öffentlichrechtlichen und privaten Bereich und zahlreiche Straßenbahnfreunde sowie die leider bei diversen Schienenfahrzeug-Festivitäten auch stets vertretenen "Randerscheinungen" beiwohnten. Nebst einigen kurzen Ansprachen wurden Appetithäppchen und Sekt gereicht.
Danach ging es mit einem eigens bereit gestellten Sonderzug - hierbei handelte es sich um den nagelneuen ULF B 695 - weiter Richtung Bahnhof Hernals. Zuvor musste allerdings noch eine Ehrenrunde Karlsplatz - Schwarzenbergplatz - Karlsplatz gedreht werden, um den anwesenden Filmteams bessere Aufnahmen der Güterbim zu ermöglichen (das vorher "im Weg" stehende Publikum befand sich ja jetzt im ULF).
Mit der daraus resultierenden Verspätung erreichte der Zug um ca. 14.00 Uhr den Bahnhof Hernals. Güterbim und Sonderzug wurden in die Halle gefahren und nach einer weiteren kurzen informativen Ansprache rückten zwei Arbeiter an, die den Entladevorgang mittels Gabelstapler vorführten. An dieser Stelle wurde bekanntgegeben, dass die Güterbim in der nächsten Zeit ausschließlich für Wiener-Linien-interne Transporte (zwischen Betriebsbahnhöfen und/oder von und zur Hauptwerkstätte) genutzt werden soll. Verhandlungen und planerische bzw. logistische Überlegungen mit anderen Firmen seien aber bereits im Laufen.
Nach der Vorführung wurde zum Mittagessen im Betriebsbahnhof Hernals geladen; da sich inzwischen die Sonne zeigte, konnten im Freien Heurigengarnituren aufgestellt werden - somit waren ausreichend Sitzgelegenheiten für die Gäste vorhanden. Um 15.10 Uhr setzte sich der B 695 schließlich abermals in Bewegung, um die Teilnehmer der Präsentation - wenn gewünscht - wieder Richtung Karlsplatz/Oper oder weiter über die Linie 71 Richtung Hauptwerkstätte zu bringen.
Kleines Detail am Rande: Der sl1 7434 verfügt zusätzlich zur Solenoidbremse auch über eine Druckluftbremse, die - an die Luftleitung des LH angeschlossen - als Abrissbremse fungierte. Deren Tauglichkeit wurde in der Schlickgasse ungewollter Weise überprüft, als der offenbar etwas zu kurze Luftschlauch sich beim Befahren der verschlungen liegenden Gleise im Zuge der U2-Baustelle löste.