Am 14. Oktober 1998 war der E2 4097 mit defekter (oder überbrückter?) Totmanneinrichtung im Fahrgastbetrieb eingesetzt. (Beobachtung des Verfassers um ca. 11.38 Uhr.)
Der Fahrer des Zuges wusste sehr wohl, dass die Totmanneinrichtung, die für Einmannzüge vorgeschrieben ist, nicht funktionierte, da er während der Fahrt die Hand vom Sollwertgeber nahm und den Zug somit unkontrolliert fahren ließ. Unkontrolliert deshalb, da die Elektronik wohl kaum die Strecke überwachen kann und ein Fahrer, der beide Hände auf den Knien liegen hat, nicht gerade bremsbereit ist.
Die Wiener Linien wurden schriftlich von diesem Vorfall in Kenntnis gesetzt.
Anmerkung: Nach Abschicken des Briefes war ich am selben Tag nochmals mit dem Tw 4097 unterwegs und konnte feststellen, dass die Totmanneinrichtung (wieder?) funktionierte.
Die Reaktion der Verkehrsbetriebe erfolgte am 30. 10. 1998 und lautete wie folgt:
Man habe den betreffenden Triebwagen, der an diesem Tag 18 Stunden unterwegs gewesen sei, von der Wagenrevision Favoriten überprüfen lassen und keine Mängel entdeckt. Auch eine Einvernahme des Fahrers habe keine Beweise dafür erbracht, dass ein Fehlverhalten des Bediensteten vorliege. Weiters wurde mir am Telefon die Frage gestellt, ob ich mich vielleicht bei der Wagennummer geirrt hätte (!).
Nun, das habe ich sicher nicht getan. Auf Grund meiner Angaben inkl. Uhrzeit muss daher der richtige Fahrer befragt worden sein - der Rest bleibt hier besser unkommentiert.