Nachdem die Lieferung und Inbetriebnahme der neuen ULFe des Typs A1 noch nicht abzusehen ist, gleichzeitig aber die mit Krakau geschlossenen Verträge erfüllt werden müssen, ist die Wagenparksituation bei den Wiener Linien mehr als angespannt. Schließlich dauert es noch über ein Jahr, bis durch die nächste U-Bahn-Verlängerung das Straßenbahnnetz weiter schrumpfen und sich somit an die Anzahl der vorhandenen Wagen anpassen wird.
Wie bekannt ist, hat nun auch Graz Interesse an fünf E1 angemeldet, da in der steirischen Hauptstadt ebenfalls Engpässe im Wagenpark auftreten (dort allerdings bedingt durch Linienverlängerungen...). Wien möchte diesem Ansuchen auf jeden Fall nachkommen - nicht zuletzt, um sich als ULF-Stadt generös zu zeigen und die Grazer für einen eventuellen Ankauf von ULFen in naher Zukunft positiv zu stimmen.
Somit würde allerdings der Wiener Wagenpark bedrohlich knapp werden, man könnte mit Intervalldehnungen allein nicht mehr das Auslangen finden, in den Hauptlastzeiten gibt es außerdem ohnehin nichts mehr, das kürzenswert erschiene. So haben sich die Wiener Linien entschlossen, jene E-Triebwagen, die über eine Privatfirma nach Sarajewo verkauft, dort allerdings bis auf einen einzigen Tw nie regelmäßig zum Einsatz gekommen waren, wieder zurück zu holen.
Mit Straßentiefladern sollen die ausgedienten Halb-Wracks wieder in ihre Ursprungsstadt transportiert werden. Ingenieure der Wiener Linien gehen davon aus, aus den 6 E zumindest drei fahrfähige Triebwagen konstruieren zu können. Mit den restlichen Ersatzteilen ist es vielleicht sogar möglich, einen oder zwei der im Bahnhof Speising seit längerer Zeit abgestellten E auch wieder in Betrieb zu nehmen. Dadurch wäre der in längerfristigen Planungen nicht berücksichtigte E1-Abgang nach Graz kompensiert.
Da allerdings zu befürchten ist, dass anlässlich des Auslandsaufenthalts der E eine neuerliche Betriebsbewilligung für die Ex-Sarajewoer Fahrzeuge erforderlich ist, die entsprechend den bisherigen Erfahrungen vermutlich nur unter Schwierigkeiten und mit UStrab-Fahrverbot zu bekommen wäre, gaben die Wiener Linien am 1. April 2007 bekannt, man werde die E in den Museumswagenstand übernehmen, um sie dennoch ohne bauliche Veränderungen (Spitzenlicht, Spiegel, Klimaanlage usw.) in Verkehr setzen zu können. Sollte man mit dieser Maßnahme Erfolg haben, ist übrigens auch angedacht, den neu gelieferten ULF A1 52 als Museumswagen anzumelden, um zu testen, ob eventuell auf diesem (Um-)Weg der Erhalt einer Betriebsbewilligung des Wagens in der Gürtel-Tunnelstrecke möglich ist.
Sie haben es sicher bemerkt: Bei dieser Meldung handelt es sich um unseren heurigen Aprilscherz.