Am Vorabend der offiziellen Eröffnung, also am Freitag, dem 4. Dezember, fand in der Station Ottakring für geladene Gäste um 18.00 Uhr eine Art Voreröffnung statt, bei der auch das Kunstwerk "U-Turn" eingeweiht wurde.
In der Einladung hieß es: "In den Abendstunden des 4. 12. 1998 wird das U-Turn aus Licht und Klang geboren." Im Klartext bedeutete dies, dass nach Reden des Stadtwerke-Direktors Dr. Karl Skyba, der Finanzstadträtin Mag. Brigitte Ederer, des Direktors der Kleinen Galerie und der Künstlerin Margot Pilz selbst die Bildschirme der Skulptur eingeschaltet wurden.
Danach gab es eine "multimediale Performance", die aus Diaprojektionen, rosafarbenen und blauen Scheinwerfern sowie (sehr) moderner Musik bestand. Vielleicht fehlt mir hierfür das Kunstverständnis oder sonst irgendwas - ich empfand diese Performance jedenfalls nur als Lärm und Krach, und auch so mancher andere Festgast verließ das Stationsgebäude für die Dauer dieser Aufführung, um sich an hartem Lebkuchen und heißem Punsch zu stärken.
Im Anschluss daran ging es mit einer U-Bahn-Garnitur zur Station Hütteldorfer Straße, wo ein Buffet "Gelegenheit zu Begegnung und Gespräch", aber auch zur Sättigung, bot. Dass die warmen Speisen am Bahnsteig relativ rasch kalt wurden, ließ sich trotz Warmhalteeinrichtungen nicht verhindern, doch immerhin konnte man die Kosten für eine Kühlung der Getränke einsparen. Für die Dauer des Buffets gab es einen U-Bahn-Betrieb im 15-Minuten-Takt am Gleis 1 zwischen Ottakring und Hütteldorfer Straße, was so manchen Esser überraschte, der sich zur Aufnahme seiner Mahlzeit in die (doch etwas wärmere) U-Bahn-Garnitur zurückzog.
Am 5. Dezember um 9.00 startete die offizielle Eröffnungsfeier, bei der die Reden von Mag. Ederer und Bürgermeister Michael Häupl stammten. Pünktlich um 9.30 Uhr wurde der Aufgang zu den Bahnsteigen freigegeben.
Kurze Zeit später kam es gleich zur ersten Panne, als der erste von Erdberg durchgehend geführte Zug mit einem technischen Gebrechen am Bahnsteig 1 liegen blieb. Zur Freude der Fahrgäste, aber nicht so sehr zur Freude der Fotografen, wurde der Betrieb einige Zeit lang über das Gleis 3 abgewickelt, das sich jedoch nicht neben dem Gleis 2 befindet, wie man vielleicht vermutet, denn die Gleisnummerierung in Ottakring lautet 2-1-3.
Die Anzeigetafeln in den neuen Stationen zeigten abwechselnd mit dem (in der oberen Zeile und zentriert plazierten) Fahrziel den Schriftzug "HERZLICH WILLKOMMEN" (über beide Zeilen) an. Die Kürzel der neuen Stationen lauten wie folgt:
Am Vormittag waren die Intervalle auf der neuen Strecke noch teilweise unregelmäßig, was auf Grund der dichten Intervalle (zeitweise alle 90 Sekunden) nicht so stark auffiel. Rund um die neuen Stationen gab es ein buntes Rahmenprogramm; in der Station Johnstraße fand zusätzlich noch der Anfang Dezember übliche Straßenbahnflohmarkt statt.