Linie 21: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 16. Juli 2010, 07:25 Uhr

Liniensignal der Linie 21

Allgemeines

Die Straßenbahnlinie war ursprünglich die Radiallinie auf der Ausstellungsstraße, die aber meist von Durchgangslinien befahren wurde, daher kam sie da nur zu BB oder BS in Betrieb. Ebenso wurde die Linie 21 dann betrieben, wenn die Linien Ak oder A zur Messeschleife abgelenkt wurde. Ebenso wurde sie als reine Messelinie zur Rotunde oder zur Messeschleife betrieben. Ab 1986 wurde sie wieder zu Stammlinie und die Messelinie wurde in 81 umbenannt.

Ab 1986 wurde die Straßenbahnlinie 21 wurde vom Bahnhof Brigittenau betrieben. Sie war auch Bestandteil des Stadionverkehrs. Außer einem kleinen Stück in der Inneren Stadt bediente sie ausschließlich den 2. Wiener Gemeindebezirk. Einige Züge bekamen vor der 21er-Einstellung noch neue Routentafeln.

Linienchronik

Betriebseinschränkungen und SEV mit Autobussen (S = Straßenbahn, A = Autobus)

Geschichte

• 30. Juni 1986: 1. Betriebstag zwischen Schwedenplatz U und Stadlauer Brücke S. Dieser Abschnitt wurde von der Linie 1 übernommen, die nur mehr Ring - Kai - Ring fährt.

• 1996: Die Endstation wird in Praterkai umbenannt.

• Sonntag, 13. April 2003: Umleitung der Linie 5 ab der Haltestelle Am Tabor über Linie N zum Schwedenplatz. Kurzführung der Linie 21: Praterstern – Praterkai. Gemeinsamer liniennummernloser Schienenersatzverkehr mit Autobussen auf der Strecke Praterstern – Nordbahnstraße – Am Tabor – Taborstraße – Heinestraße – Mühlfeldgasse – Praterstern.

• Samstag, 31. Jänner bis Montag, 2. Februar 2004: Einstellung der Linie 21 zwischen Praterstern und Praterkai, ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.

• 10. Juli bis 1. August 2004: Aufgrund von Bauarbeiten in der Ausstellungsstraße wurde die Linie 21 zwischen Schwedenplatz und Praterstern mit Solotriebwagen geführt. Zwischen Praterstern und Praterkai verkehrte ein Schienenersatzverkehr.

• 6. und 9. Jänner 2005: Aufgrund von Gleisbauarbeiten (Weichenwechsel) auf der Linie U1 im Bereich Nestroyplatz war der U-Bahn-Betrieb zwischen Praterstern und Stephansplatz eingestellt. Als Ersatzverkehr wurde die Linie 21 über Schwedenplatz und Schwarzenbergplatz zum Karlsplatz verlängert. Für die Einschubzüge stellte der Bahnhof Favoriten Wagen zur Verfügung, die zwischen Karlsplatz und Elderschplatz verkehrten. Alle Züge waren mit einer Hinweistafel U1 Ersatzverkehr im Fahrerfenster gekennzeichnet, es erfolgten Durchsagen auf deutsch und englisch.

• Am 17. August 2007 wurde die Linie 21 ins RBL aufgenommen.

• 1. Mai 2008: Wegen einer (nicht notwendigen) Sperre der S-Bahn Unterführung (O, 21) wurden die Züge der Linie 21 in Richtung Schwedenplatz ab Ausstellungsstraße/Praterstern über das nördliche Gleis (81er-Schleife) zur Nordbahnstraße geführt. Wegen eines fehlenden Gleisbogen von der Nordbahnstraße in die 81er-Schleife wurde die Linie 21 ab der Marienbrücke über Linien N - O - 81er Schleife (nördliches Gleis) zum Praterkai abgelenkt geführt. Zudem wurde ein 21er-Rundkurs eingerichtet, welcher vom Schwedenplatz (Haltestelle Linie N) über Linie N und Stammstrecke zum Praterstern (Bedarfshaltestelle) und danach weiter über die Linien O und N zum Schwedenplatz geführt wurde. Die Informationen zu dieser ungewöhnlichen Maßnahme waren dürftig, zumal die ausgehängten Avisotafeln falsch textiert waren sowie über die Lautsprecher von "diversen Umleitungen und Kurzführungen der Linie 21" (ohne Details) die Rede war. Weiters waren die abweichenden Strecken im Betriebsleitssystem nicht abgebildet, weshalb die Züge auf den Umleitungsstrecken keine Ansagen bieten konnten. Vor allem bei der Endstation am Schwedenplatz hatte das Fahrpersonal durch die beiden gegenläufigen Rundkurse genug zu tun.

Wieso die Wiener Linien an diesen Umleitungen überhaupt festgehalten haben, obwohl in der Unterführung eher mäßige Fußgängerströme zu verzeichnen waren (deutlich geringer als im Stadionverkehr) und die Gleise zu jeder Zeit frei waren, ist nicht ganz nachvollziehbar, zumal der Umleitungsverkehr einen Mehrbedarf von drei Garnituren (für den zusätzlichen Rundkurs) erforderte.

• 9. Mai 2008: Die Linie 21 wurde mit Betriebsschluss eingestellt. Am 10. Mai wurde zwischen Praterstern und Stadion ein U2-Schienenersatzwerkehr eingerichet, welcher lediglich folgende Haltestellen bediente: Praterstern S U, Perspektivstraße, Messe - Prater, Krieau, Stadion, Offenbachgasse, Elderschplatz, Messe - Prater, Perspektivstraße, Praterstern S U.

Besonderheiten

Wegen der häufigen Störungen und Zugsausfälle, bzw. dem Chaos am Schwedenplatz wurde die Linie 1 auf die Streckenführung Ring Rund beschränkt und die Radiallinie 21 wieder eingrichtet.

Werktags in der Früh fuhr ein Zug der Linie 21 vom Bahnhof Brigittenau zum Schwedenplatz, umrundete einmal den Ring (im Uhrzeigersinn), und fuhr dann erst auf seine Stammstrecke.

Die Strecke wurde noch bis zum Ende der EM 2008 Österreich-Schweiz betriebsfähig gehalten, hierfür wurde (um Rost zu vermeiden und automatische Schmieranlagen zu bedienen) täglich eine Fahrt (ohne Fahrgäste) durchgeführt.

Es gab aus dem 2. Bezirk seitens der Grünen den Wunsch, dass zwischen Schwedenplatz und Praterstern weiterhin ein Straßenbahnverkehr existieren soll, letztlich blieb dieser unerfüllt.

Mit der Einstellung der Linie 21 gingen zwei Wiener Besonderheiten verloren:

1. Die Ausstellungsstraße ist bzw. war die Basis des Wiener Linienschemas - von hier aus werden radial die Straßenbahnlinien 21 bis 81 durchnummeriert. Nunmehr ist just diese Straße straßenbahnfrei.
2. Ebenfalls verschwinden wird die Haltestelle, von der die Wiener Haltestellennummerierung ausgeht. Die Haltestelle Nr. 1 hieß "Elderschplatz" und befand sich auf der stadteinwärtigen Seite.

Das 21er-Lied

Die Straßenbahnlinie 21 ist die einzige Linie, anlässlich deren Einstellung ein eigener Song gereimt und gesungen wurde:

Melodie: Danke, oh Herr, Textautoren: Fahrgäste der Abschiedsfahrt

Danke, Du lieber Einundzwanz'ger,

danke, Du schöne Straßenbahn.

Danke, dass man bei Wind und Wetter bei Dir mitfahr'n kann.

Danke, Dir Wagen Einundzwanzig,

danke, dass Du Dich nicht verfährst.

Danke, dass bei Dir jede Ausfahrt wie auf Schienen läuft.

Danke für diesen schönen Sitzplatz,

danke für diesen Fahrkomfort.

Danke, dass Du uns durch die Fenster Wien bewundern lässt.

Danke, Du schöner roter Wagen,

danke für Deine Gastfreundschaft.

Danke, dass Du uns alle Menschen bei Dir mitfahr'n lässt.

Danke, Du lieber Bim-Chauffeur,

danke für diese letzte Fahrt.

Danke, denn ohne Dich wär' uns heut Abend sicher fad.

Danke, Du lieber Einundzwanz'ger,

Du fuhrst durch ganz Leopoldstadt.

Jetzt kommt statt Dir die U-Bahn und das finden wir recht Schad'.

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