Kletterweiche
Eine Kletterweiche (auch als Auflegeweiche bezeichnet) wird behelfsmäßig meist wegen Bauarbeiten auf das bestehende Gleis gelegt, um Züge auf ein anderes Gleis umzuleiten. Die Kletterweiche besteht hierzu aus fest miteinander verbundenen Schienenprofilen. Über abgeflachte Enden können die Züge auf die Behelfsweiche auffahren und umgeleitet werden.
Die 1966 beschafften beiden Kletterweichen hatten außer dem Probeeinsatz beim Zentralfriedhof insgesamt fünf Einsätze bei der Wiener Straßenbahn:
- 1. Juni bis 6. Juni 1966 in der Wachthausgasse (eine Weiche), ab 7. Juni in der Rappachgasse und in der Wachthausgasse (jeweils eine Weiche), ab 22. Juni in der Rappachgasse (eine Weiche), ab 28. Juni bis 9. August 1966 in der Krausegasse (eine Weiche) (Linie 106, Kanalbau)
- 3. Juni bis 5. Juni 1966 in der Franzensbrückenstraße (eine Weiche) (Linie E2, Tunnelbauarbeiten)
- 1. April bis 10. August 1970 in der Geiselbergstraße (zwei Weichen, ab 7. Juli eine Weiche) (Linie 6, Rohrlegungsarbeiten)
- 19. Juni bis 23. August 1975 in der Breitenfurter Straße (eine Weiche) (Linie 62, Brückensperre)
- 12. Mai bis 16. August 1976 in der Zahnradbahnstraße (eine Weiche) (Linie D, Bauarbeiten)
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg gab es Kletterweichen in Wien. Für deren Transport wurde 1912 der sl1 7110 angefertigt. Über die Einsätze der Kletterweichen vor dem Zweiten Weltkrieg sind keinerlei Angaben überliefert.
Von 20. Juni bis 22. Juni 2022 wurde eine Kletterweiche aus Graz zwischen Zentralfriedhof 4. Tor und Hauptwerkstätte mit aktuellen Wagentypen der Wiener Linien und Badner Bahn getestet. Ebenso benutzten die Hauptwerkstattkurse der Linie 71 diese Weiche.
zurück zu: Fachbegriffe