Type h (1905-1961)

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h 3001 im Ursprungszustand mit rahmenlosen Fenstern (1906)
Typenskizze
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Allgemeines

Wagennummern

  • 3001-3010

Baujahre

  • 3001 (Baujahr:1906)
  • 3002-3009 (Baujahr 1907)
  • 3010 (Baujahr 1905)

Lieferfirmen

  • 3001-3009 Waggonfabrik Stauding
  • 3010 Grazer Waggonfabrik

Technische Daten

  • LüP: 10000 mm
  • Kastenbreite: 2100 mm
  • Radstand: 3600 mm
  • Gewicht: 8200 kg (3001), 7300 kg (3002-3009), 7200 kg (3001-3009 nach Umbau), 6400 kg (3010)
  • Platzangebot: 24 Sitzplätze, 24 Stehplätze; nach Umbau 26 Sitzplätze, 36 Stehplätze
  • Fußbodenhöhe über SOK: 775 mm

Geschichte

Die Type h stellte im Wagenpark der Wiener Straßenbahn eine kleine Besonderheit dar. Sie war mit Ausnahme einiger Versuchswagen und einer kleinen Serie bei der WT, die aber allesamt nicht in den elektrischen Betrieb übernommen wurden, die erste und bisher auch die einzige Wagentype, die über einen beidseitigen Mitteleinstieg verfügte.

h 3010 mit Laternendach und nach Plattformumbau besteckt als Linie 117 abgestellt im Bahnhof Floridsdorf (ca. 1930)
h 3004 mit ursprünglichem Einstiegsraum unterwegs auf der Linie 31 (ca. 1953)
h 3003 mit vergrößertem Einstiegsraum auf der Linie O (1. November 1954)

Ihre Entstehung verdankte sie dem Umstand, dass bei der Übernahme des Straßenbahnbetriebes durch die Gemeinde Wien - städtische Straßenbahnen noch keine großen Beiwagen existierten. So wurden von der WStB vier Musterwagen mit verglasten Plattformen und den Nummern 1951-1954 bestellt, die 1905 von der Grazer Waggonfabrik geliefert wurden.

Einer von ihnen, die Nr. 1951, wies Mitteleinstiege und die üblichen Quersitze auf, wobei die beiden Endplattformen, obwohl sich dort keine Türen befanden, keine Sitze erhielten. 1909 erhielt er die Nummer 3010, wobei er bis 1916 die Typenbezeichnung h1 am Wagen angeschrieben hatte. Der erste Linieneinsatz des Wagens erfolgte am 16. Juni 1905.

Nach diesem Muster wurden 1907 von der Waggonfabrik Stauding neun weitere Exemplare mit den Nummern 3001-3009 geliefert, deren Laternendach nicht wie beim 3010er ausgeführt war, sondern der Laternenaufsatz verlief über die gesamte Dachlänge und mündete an den Enden in das Dach ein. Gewissermaßen als Vorauswagen wurde 1906 der Wagen 3001 mit rahmenlosen Fenstern fertiggestellt und auf der Mailänder Weltausstellung gezeigt. Nach seiner Rückkehr wurde er im Jänner 1907 an die GW - StB übergeben und in Stand genommen, die restlichen acht Wagen 3002-3009 folgten ab Oktober 1907.

Der erste Staudinger Wagen mit der Nr. 3001 wurde mit seinen Spiegelglasscheiben und normaler Inneneinrichtung mit Quersitzen bis 1910 im Linienbetrieb verwendet. Dann erfolgte der Umbau zum Exkursionswagen, wobei 14 Fauteuilsessel eingebaut wurden. In diesem Zustand blieb er bis 1925 und wurde dann zu einem normalen Personenbeiwagen mit den üblichen Holzrahmenfenstern und Quersitzen umgebaut.

Ab 1927 wurde begonnen statt der Quersitze Längsbänke einzubauen und ab 1928 die Einstiegsräume bei den Türen zu vergrößern. Diese Maßnahmen wurden aber nur bei sieben Wagen ausgeführt, die restlichen drei behielten bis zu ihrer Ausmusterung die alte Sitz- und Plattformanordnung.

Aufgrund ihrer Innenraumaufteilung wurden die Wagen vom Personal oft als „Zimmer-Kuchl-Kabinett“ bezeichnet. Da sie bei den Schaffnern eher unbeliebt waren und sich auch für einen raschen Fahrgastwechsel nur bedingt eigneten, erfolgte ihr Linieneinsatz hauptsächlich auf eher schwächer frequentierten Linien. Ihre Unbeliebtheit läßt sich auch daran erkennen, dass jeder Bahnhof versuchte, sie bald wieder loszuwerden. Von Ende 1934 bis Ende 1937 waren sie sogar im Bahnhof Grinzing abgestellt, nachdem sie zuvor bis 1. November 1934 vom Bahnhof Gürtel aus auf den Linien G2 und 37 im Einsatz waren. In dieser Zeit wurde kurz auch erwogen, sie auf die damals gerade im Entstehen befindliche Type k5 umzubauen, was aber leider dann doch unterblieb. Ende der Dreißiger Jahre wurden auch Einsätze im Dreiwagenzug zugelassen, wovon auch gelegentlich Gebrauch gemacht wurde, aber immer nur typenrein mit einem zweiten h-Beiwagen. Nach dem Krieg waren sie viele Jahre bis zu ihrer Außerdienststellung hauptsächlich im Bahnhof Simmering stationiert und überwiegend auf der Linie 72, gelegentlich aber auch auf der Linie 106 eingesetzt. Dort erfolgte am 16. September 1960 auch ihr letzter Einsatz in den Zügen 2189 + 3001 + 3008 und 2257 + 3005 + 3003. Der h 3006, ein Wagen in der Ursprungsbauart, diente nach seinem Ausscheiden noch jahrelang im Altlager Simmering als Garderoberaum für die dort Beschäftigten.

Statistik

Nummer Firma Instandnahme Längssitze Plattformumbau Ausgemustert Anmerkung
1951 Gr 08 04 1905 05 1909 umnummeriert in 3010
3001 St 19 01 1907 28 06 1930 28 06 1930 31 03 1961 Aussichtswagen: 1910, normalisiert: 1925
3002 St 26 10 1907 09 09 1927 17 06 1932 31 03 1961
3003 St 26 10 1907 08 09 1928 08 09 1928 31 12 1960
3004 St 30 10 1907 31 12 1960
3005 St 30 10 1907 14 07 1928 14 07 1928 31 03 1961
3006 St 31 10 1907 31 12 1960
3007 St 07 11 1907 31 03 1961
3008 St 09 11 1907 16 03 1929 16 03 1929 31 12 1960
3009 St 09 11 1907 29 09 1927 03 04 1930 01 07 1959
3010 05 1909 15 11 1927 15 11 1927 18 06 1957 ex 1951; bis 1916: h1


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