Type kl (1917-1988)

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kl 11022 im Freigelände des Bahnhofs Vorgarten - Foto: Harald Herrmann
kl 7540 mit neuer Nummer und alten Bremssteckdosen auf dem Vorkopf vor der Halle II des Bahnhofs Gürtel - Foto: Karl Holzinger
kl 7542 mit gelbem Lack, Elin-Dose und elektrischem Schlusslicht auf dem Vorkopf der Halle I des Bahnhofs Brigittenau - Foto: Karl Holzinger

Allgemeines

  • Kohlenlowry ex DT
  • Einsatz: Straßenbahn

Wagennummern

  • 11001 - 11132, ab 1972: 7531-7545

Baujahr

  • 11001 - 11132 (Baujahr 1917)

Lieferfirma

  • 11001 - 11132 HW

Technische Daten

  • LüP: 8000 mm
  • Radstand: 2400 mm
  • Gewicht: 4200 kg

Geschichte

Als während des Ersten Weltkriegs die Transportmittel für den privaten Wirtschaftsverkehr in Wien immer rarer wurden, erfolgte eine weitgehende Umstellung auf Schienentransport. So entstand ein immer größerer Bedarf an Straßenbahngüterwagen, den man durch verschiedene Maßnahmen zu befriedigen suchte. Eine davon war der Umbau von überzähligen Personenwagen infolge kriegsbedingter Verkehrseinschränkungen. So wurden von 26 ehemaligen Dampftramwaywagen die Wagenkästen abgehoben und im Bahnhof Speising hinterstellt, da nach einer Konsolidierung der Lage nach Kriegsende an eine Rückadaptierung gedacht war. Die Wagen wurden also nicht verändert, sondern lediglich an Stelle des Wagenkastens eine Ladefläche mit Bordwänden aufgebaut. Bedingt durch das Fehlen des Daches hatten sie allerdings kein Schlusslicht mehr und mussten bei Bedarf mit an der Bordwand eingehängten Petroleumlampen zur Beleuchtung versehen werden. Die Nummerierung erfolgte ganz einfach durch ein Vorausstellen eines 11000ers vor die DT-Wagennummer, ebenfalls im Hinblick auf eine einfache Rücknummerierung. Ursprünglich hauptsächlich für den Kohlentransport vorgesehen und daher als Kohlenlowries (kl) bezeichnet, fanden sie später für alle Arten von Güterverkehr Verwendung.

Da sich nach dem Krieg der erwartete Bedarf für Personenwagen auf Grund der allgemeinen Lage nicht einstellte, begann man Ende 1923 die Wagen endgültig zu Güterwagen umzubauen, wobei das Untergestell durch Abbau der Plattformen gekürzt, saniert und verstärkt wurde. Zuvor war schon 1922 ein Wagen kassiert und 1923 zwei Wagen zu Kippern Type ko umgebaut worden. Gleichzeitig begann man die in Speising hinterstellten Wagenkästen zu verschrotten. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden weitere acht Wagen ausgeschieden. Die verbliebenen fünfzehn Lowries überstanden alle den Krieg und sollten noch ein sehr hohes Alter erreichen.

Nach dem Krieg verwendete man diese Wagen in gewohnter Weise wie bisher. Im Winter wurden sie vor allem zur Sandstreuung in Haltestellenbereichen verwendet, wobei ein oder zwei Bedienstete auf der Ladefläche standen und den Sand mit Schaufeln in den Haltestellenbereich warfen. 1972 entschloss man sich wegen der Computerumstellung der Wagenevidenz die fünfstelligen Nummern aufzulassen und gab den Wagen die Nummern 7531-7545. Die Baujahre der Ursprungswagen, auf deren Untergestellen und Fahrwerken die kl aufgebaut waren stammten aus den Jahren 1883 bis 1886. Trotz dieses hohen Alters begann man 1978 die Wagen mit Elin-Dosen und elektrischen Schlusslichtern auszurüsten. Die Aktion, bei der die meisten Wagen auch den neuen gelben Arbeitswagenlack bekamen, war 1981 abgeschlossen und betraf 14 Wagen. Lediglich ein Wagen wurde ohne diese Modernisierung ausgeschieden. Da ihr Haupteinsatzgebiet der letzten Jahre, die Sandstreuung im Winter, inzwischen von dem 1972 gelieferten sa und den ab 1976 geliefertn sa1 übernommen worden war, konnten die bereits altersschwachen kl bis 1988 nach und nach ausgeschieden werden.

Statistik

Nummer Firma Instandnahme Ausgemustert Anmerkung
11001 HW 1917 15 12 1972 ex DT 1; umnummeriert in 7531
11003 HW 1917 15 12 1972 ex DT 3; umnummeriert in 7532
11004 HW 1917 15 12 1972 ex DT 4; umnummeriert in 7533
11006 HW 1917 15 12 1972 ex DT 6; umnummeriert in 7534
11008 HW 1917 15 12 1972 ex DT 8; umnummeriert in 7535
11010 HW 1917 23 10 1934 ex DT 10
11011 HW 1917 15 12 1972 ex DT 11; umnummeriert in 7536
11015 HW 1917 15 12 1972 ex DT 15; umnummeriert in 7537
11017 HW 1917 29 11 1930 ex DT 17
11018 HW 1917 18 04 1936 ex DT 18
11021 HW 1917 15 12 1972 ex DT 21; umnummeriert in 7538
11022 HW 1917 15 12 1972 ex DT 22; umnummeriert in 7539
11023 HW 1917 15 12 1972 ex DT 23; umnummeriert in 7540
11024 HW 1917 15 12 1972 ex DT 24; umnummeriert in 7541
11026 HW 1917 15 12 1972 ex DT 26; umnummeriert in 7542
11028 HW 1917 23 10 1934 ex DT 28
11030 HW 1917 24 05 1928 ex DT 30
11037 HW 1917 15 12 1972 ex DT 37; umnummeriert in 7543
11040 HW 1917 15 12 1972 ex DT 40; umnummeriert in 7544
11052 HW 1917 29 11 1930 ex DT 52
11058 HW 1917 18 04 1936 ex DT 58
11062 HW 1917 15 12 1972 ex DT 62; umnummeriert in 7545
11090 HW 1917 01 07 1923 ex DT 90; Umbau in ko 7501
11092 HW 1917 12 01 1922 ex DT 92
11100 HW 1917 18 04 1936 ex DT 100
11132 HW 1917 01 07 1923 ex DT 132; Umbau in ko 7502
7531 15 12 1972 29 04 1988 ex 11001
7532 15 12 1972 29 04 1988 ex 11003
7533 15 12 1972 29 04 1988 ex 11004
7534 15 12 1972 17 04 1986 ex 11006
7535 15 12 1972 06 07 1987 ex 11008
7536 15 12 1972 17 04 1986 ex 11011
7537 15 12 1972 31 07 1981 ex 11015
7538 15 12 1972 07 12 1984 ex 11021
7539 15 12 1972 17 04 1986 ex 11022
7540 15 12 1972 06 07 1987 ex 11023
7541 15 12 1972 17 04 1986 ex 11024
7542 15 12 1972 06 07 1987 ex 11026
7543 15 12 1972 06 07 1987 ex 11037
7544 15 12 1972 06 07 1987 ex 11040
7545 15 12 1972 17 04 1986 ex 11062

Erhaltene Fahrzeuge

  • 7531 Museumstramway Mariazell
  • 7532 Museumstramway Mariazell
  • 7535 Museumstramway Mariazell
  • 7536 Museumstramway Mariazell
  • 7541 Museumstramway Mariazell
  • 7542 Museumstramway Mariazell
  • 7543 Museumstramway Mariazell
  • 7544 Museumstramway Mariazell
  • 7545 Museumstramway Mariazell
  • 11023 Ausstellungsfahrzeug WTM


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