Meldung 44 |
von Robert Online... am 23. 7. 1999 |
Thema: Theoretischer Betrieb alter Strecken |
Fiktiver Betrieb alter Strecken.
Nachdem ich im Forum nachgelesen habe, daß alte Innenstadtstrecken wahrscheinlich nie mehr in Betrieb genommen werden (sei es in abgeänderter Streckenführung) hätte ich gerne gewußt, ob folgende Strecken überhaupt jemals mit neueren Garnituren hätten betrieben werden können, oder hätte ein E1 oder ULF Probleme gehabt(wegen Kurvenradien, Seitenabstände, Umkehrmöglichkeiten durch Schleifen, etc.): 13,39,40,48,57,61,63,; Da ich im 5.Bezirk aufgewachsen bin und leider keine einzige Linie mehr erlebt habe, ist es noch immer ein Wunschtraum, daß einige der Linien wieder zum Leben erwachen, da ja in den Bezirken 5 und 6 der "Tramwaytod" unbarmherzig seinerzeit zugeschlagen hat. Vielleicht geht er mal in Erfüllung. Finanziell wäre es sicher machbar, ob es sich rechnet eine andere Frage.(Widerstand der Kaufleute, Parkplatzverlust ,politische Verkaufbarkeit,etc) Robert Online... |
Antwort der Redaktion - 23. 7. 1999 |
Prinzipiell gibt es keine Probleme. Alle Wiener Straßenbahnwagen waren seit der Type G (1900) auf einen
Kurvenradius von 18 Metern ausgelegt. Wenn, dann hatten die alten Zweiachser mit ihren meist 3,6 m Radstand
noch eher Probleme als ein E1 mit Drehgestellen.
Da sich beim ULF die Räder radial einstellen, macht hier der etwas größere Radstand keine Schwierigkeiten. Seine Fahrwerksgeometrie entspricht im Wesentlichen der eines Dreiachsers und die gab es in Wien schon versuchsweise (Type P, 1930). Die Hüllkurven wurden eher von alten Fahrzeugen überschritten. Da gab es einige Beiwagen aus Pferdetramwayzeit, Dampftramwaywagen und natürlich die "Amerikaner". Die neueren Fahrzeuge laufen deshalb an den Enden spitz zu. Ansonsten kommen diese mit "widrigen" Umständen besser zurecht. Sie benötigen z. B. keine Auflaufgleise an Kreuzungen und Weichen mehr, das heißt, die Räder müssten nicht mehr auf dem Spurkranz laufen; trotzdem ist dies bisher über einen einzigen Versuch (Altes Landgut) nicht hinaus gekommen. Fehlende Wendeschleifen sind bei Einrichtungsfahrzeugen natürlich ein Problem und eventuell hätten die alten Strecken auch mit zusätzlichen Fahrleitungseinspeisungen nachgerüstet werden müssen. G. S. |