Es haben sich wohl schon viele Leute gewundert, wenn das Tonband verkündet: "Ende der Kurzstrecke 1 in Fahrtrichtung II!" In der Tat ist das Wiener Kurzstreckensystem nicht immer auf den ersten Blick zu durchschauen, obwohl es eigentlich logisch aufgebaut ist. Aber wenn sich Kurzstrecken überlappen und es somit zur Bildung von Markierungsgrenzen und Gültigkeitsgrenzen neben den Kurzstreckengrenzen (die in solchen Fällen verschwinden) kommt, kann man schon einmal den Überblick verlieren.
Wenn man dann noch in die U3 umsteigt und am Stephansplatz nachstehende Ansage zu hören bekommt, dann fängt man aber langsam an, sich Gedanken zu machen, ob die Wiener Linien ihrerseits viel Zeit in die Entwicklung neuer Ansagetexte investieren. Es heißt da nämlich: "Stephansplatz, City. Umsteigen zur Linie U1, zur Linie 1A und zur Linie 3A sowie zur Linie 2A." Ob hier der Texter etwas zu tief ins Glas geschaut hat?
Nüchtern betrachtet haben diese seltsamen Formulierungen schon einen Grund. Je nach Betriebsschluss der Citybuslinien kann die Ansage abgeschnitten werden, sodass zuerst der 2A, später der 3A und schließlich der 1A wegfällt. Das wird vom Bordcomputer automatisch in Abhängigkeit von Wochentag und Uhrzeit erledigt, allerdings besteht kein Grund, die Ansagen so zusammenzusetzen, dass immer nur von hinten "abgeschnitten" wird. Denn in Wahrheit wird nichts abgeschnitten, sondern die Ansagen werden dynamisch aus den vorgegebenen Textbausteinen des Sprachspeichers erstellt.