Nicht ganz unerwartet, aber dafür um so heftiger war der Schneesturm, der am 11. und 12. Februar über Wien nieder ging. Die Schneeräumung hatte die Situation recht gut im Griff, einzig und allein die Schneeverwehungen konnten kaum unter Kontrolle gebracht werden.
Natürlich kam es bei den Wiener Linien auf fast allen Straßenbahn- und Autobuslinien zu Verzögerungen. So wurden am 12. und 13. 2. folgende Kurzführungen einzelner Züge bei der Straßenbahn beobachtet:
Leider verhielten sich aber auch manche Straßenbahnfahrer nicht dem Straßen(bzw. Schienen)zustand entsprechend. Knappe Abstände zum Autoverkehr führten zu einigen Notbremsungen. Ein Fahrer der Linie 33 ärgerte sich so sehr über einen Autofahrer, der am Gürtel auf der Abzweigung zur Schleife Josefstädter Straße anhalten musste, da sich die Fahrzeuge vor ihm stauten und er (ein Linzer) wohl die schneematschbedeckten Gleise übersehen hatte, dass er (der Straßenbahnfahrer) sich zum heftigen Betätigen der Fußglocke sogar halb von seinem Sitz erhob und nach Freiwerden der Strecke so stark beschleunigte, dass er trotz durchdrehender Räder die Weiche vor der U6-Station, die sich vor dem Zug noch umstellte (!), mit ca. 30 km/h befuhr. Die unmittelbar nachfolgende Haltestelle verpasste er dann prompt um mindestens zehn Meter.
Einige wenige Züge der Linien 40 und 41 mussten wegen eines Falschparkers in der äußeren Währinger Straße stadtauswärts über die Strecken 42 - 9 umgeleitet werden.
Am 13. Februar waren Verzögerungen durch den Autoverkehr nur mehr selten Ursache für Verspätungen, da viele Wiener ihre Autos stehen gelassen hatten. Vielmehr hatten die WVB mit den Pulverschneemassen zu kämpfen, die mit Schneepflügen nur temporär beseitigt werden konnten.
Vor allem Linien mit Abschnitten starker Steigung / starken Gefälles wie 5, 9, 10 u. a. erlitten starke Beeinträchtigungen; auch mit Pressschnee verstopfte Weichen, den Autoreifen dorthin befördert hatten, machten den Fahrern zu schaffen ("einfrieren", wie von manchen Medien berichtet, können diese Dank Weichenheizung nicht). Wartezeiten bis zu 20 Minuten waren keine Seltenheit.
Bei den Hochflurwagen wurden wegen der Schneeverwehungen die Fangkörbe überhoben, d. h. die sie werden in der höchsten Stellung verankert, so dass sie nicht auslösen können. Durch Schnee, den der Wind auf Trittkästen und Lichtschranken wehte, sowie durch Nässeschlüsse kam es zu vermehrtem Auftreten von Türstörungen.
Am Nachmittag sorgte ein mit Motorschaden in der Grinzinger Allee liegen gebliebener Zug der Linie 38 für eine kurzzeitige Ablenkung zur Hohen Warte.
Auch andere Kürzführungen wurden beobachtet, die in erste Linie dem Wiederherstellen des Intervalls dienten.
Trotz oft langer Wartezeiten waren die Züge selten überfüllt. Wahrscheinlich zogen es viele Menschen vor, zu Hause zu bleiben.