Elektrische Straßenbahn Wien - Kagran: Unterschied zwischen den Versionen

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Am [[19. August]] und [[20. August]] [[1892]] fand bereits die Trassenrevision und politische Begehung der von der Bauunternehmung Ritschl und Co projektierten elektrischen Straßenbahn von Wien Praterstern nach Kagran mit positiven Ergebnis statt. Lediglich der Vertreter der Wiener Tramwaygesellschaft sprach sich gegen das Projekt aus und verwies auf die vertragsmäßige Zusicherung der Gemeinde Wien in die ihnen zum Bau- und Betrieb überlassenen Straßen keine andere Gesellschaft zuzulassen, erklärten sich aber bereit unter bestimmten Bedingungen einer Mitbenützung ihrer Gleise zuzustimmen.<br>
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Am [[19. August]] und [[20. August]] [[1892]] fand bereits die Trassenrevision und politische Begehung der von der Bauunternehmung Ritschl und Co projektierten elektrischen Straßenbahn von Wien Praterstern nach Kagran mit positiven Ergebnis statt. Lediglich der Vertreter der Wiener Tramwaygesellschaft (WT) sprach sich gegen das Projekt aus und verwies auf die vertragsmäßige Zusicherung der Gemeinde Wien in die ihnen zum Bau- und Betrieb überlassenen Straßen keine andere Gesellschaft zuzulassen, erklärten sich aber bereit unter bestimmten Bedingungen einer Mitbenützung ihrer Gleise zuzustimmen.
Die seit [[1893]] seitens der Gemeinde Wien mit der Bahn-, Bau- und Betriebsunternehmung Ritschl & Co. gepflogenen Verhandlungen führten im Zuge der Vorbereitungen für das 50-jährige Regierungsjubiläum von Kaiser Franz-Josef I [[1898]] schließlich zu einem am [[5. Juni]] [[1898]] unterzeichneten Abkommen, bei der sich die Unternehmung bereit erklärte eine elektrische Straßenbahn vom Praterstern nach Kagran, (wobei vom Praterstern bis zur Vorgartenstraße die Gleise der Wiener Tramwaygesellschaft (WT) mitzubenützen wären), samt einer Abzweigung bei der Schüttaustraße zum Schüttauplatz in Kaisermühlen herzustellen und die Teilstrecke Praterstern – Schießstätte bis zum Eröffnungstag des Kaiser-Jubiläums- und V. Österr. Bundesschießens am [[26. Juni]] [[1898]] zu vollenden, während die Konzession die Gemeinde Wien erwerben sollte. Die Finanzierung der Bahn übernahm das Berliner Bankhaus von Koenen & Co.<br>
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Auf Grund des seit [[1892]] vorliegenden Baukonsenses konnte mit den Bauarbeiten bereits am [[6. Juni]] begonnen werden. Die Strecke wurde, abweichend von der in Wien üblichen [[Spurweite]] von 1440 mm, in Normalspur von 1435 mm hergestellt und bereits nach nur 17 Tagen betriebsbereit fertig gestellt. Anschließend konnte bereits mit den ersten Probe- und Personalschulungsfahrten begonnen werden. Nur bei der Stockgleisanlage am Praterstern waren die Bauarbeiten noch nicht vollendet, so dass bei der am [[25. Juni]] [[1898]] nachmittags angesetzten technisch – polizeilichen Probefahrt nur den Abschnitt von der Vorgartenstraße bis zur Militär-Schießstätte bei der Alten Donau geprüft und nachdem keine Mängel festgestellt werden konnten auch der Betriebskonsens erteilt. Vermerkt wurde allerdings dass von den sechs für den Betrieb beschafften Triebwagen nur ein Wagen eine Nummer trägt (151), die anderen fünf Wagen unnummeriert waren und daher die Nummern ehestens anzubringen wären. Unmittelbar danach fand bereits unter Teilnahme politischer Prominenz die feierliche Eröffnung der Strecke statt und mit dem Beginn des Festschießens am [[26. Juni]] [[1898]] konnte wie vorgesehen der planmäßige Fahrbetrieb aufgenommen werden. Nach Fertigstellung der Bauarbeiten am Praterstern wurde am [[28. Juni]] um 2 Uhr nachmittags die Strecke vom Praterstern bis zur Vorgartenstraße kommissionell geprüft und für den Betrieb freigegeben. Die WT gestattete allerdings die Mitbenützung ihrer Gleise nur auf die Dauer des Festschießens bis einschließlich [[6. Juli]] [[1898]] und schloss danach eine weitere Benützung ihrer Gleise auf Grund der unterschiedlichen Spurweiten kategorisch aus, sodass die Bahn hinkünftig ihren Anfangspunkt in der Ausweiche bei der Vorgartenstraße hatte.<br>         
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Die seit [[1893]] seitens der Gemeinde Wien mit der Bahn-, Bau- und Betriebsunternehmung Ritschl & Co. gepflogenen Verhandlungen führten im Zuge der Vorbereitungen für das 50-jährige Regierungsjubiläum von Kaiser Franz-Josef I [[1898]] schließlich zu einem am [[5. Juni]] [[1898]] unterzeichneten Abkommen, bei der sich die Unternehmung bereit erklärte eine elektrische Straßenbahn vom Praterstern nach Kagran, (wobei vom Praterstern bis zur Vorgartenstraße die Gleise der Wiener Tramwaygesellschaft (WT) mitzubenützen wären), samt einer Abzweigung bei der Schüttaustraße zum Schüttauplatz in Kaisermühlen herzustellen und die Teilstrecke Praterstern – Schießstätte bis zum Eröffnungstag des Kaiser-Jubiläums- und V. Österr. Bundesschießens am [[26. Juni]] [[1898]] zu vollenden, während die Konzession die Gemeinde Wien erwerben sollte. Die Finanzierung der Bahn übernahm das Berliner Bankhaus von Koenen & Co.
Für die Probe- und Schulungsfahrten wurde der von der Firma Wagenbauanstalt und Waggonfabrik für elektrische Bahnen vormals W. C. F. Busch ursprünglich an die Hamburg-Altonaer-Trambahn gelieferte Wagen mit der Nr. 151 erworben. Fünf weitere Wagen wurden direkt von der Firma Busch geliefert. Zur Ergänzung des Wagenparks erwarb die WKB [[1899]] vier weitere gleichartige Wagen bei der Grazer Waggonfabrik (Nr. 7 bis 10). Die WKB verwendete bis zur Übernahme durch die Gemeinde Wien – städt. Straßenbahnen [[Rollenstromabnehmer]] zur Stromaufnahme. An Beiwagen beschaffte die WKB bereits [[1898]] einen Beiwagen bei der Waggonfabrik Rohrbacher (Nr. 1) und übernahm noch 8 weitere Beiwagen der Budapester Pferdebahn (Nr. 2 bis 9).<br>
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Der Betrieb auf der Verlängerungsstrecke von der Schießstätte bis Kagran, und damit auch die Zufahrt zum Bahnhof Kagran, konnte am [[22. Dezember]] [[1898]] aufgenommen werden. Dabei wurde im Kilometer 3,3 - 3,4 die Alte Donau über eine Holzbrücke gequert, die für den Straßenbahnbetrieb verstärkt werden musste. Eine bereits [[1892]] angedachte Verschüttung der Alten Donau auf Straßenbreite wurde bereits [[1893]] von der Donauregulierungskommission abgelehnt. Ab [[18. Februar]] [[1899]] konnte schließlich auch das letzte Teilstück durch die Schüttaustraße bis zum Schüttauplatz befahren werden.<br>
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Auf Grund des seit [[1892]] vorliegenden Baukonsenses konnte mit den Bauarbeiten bereits am [[6. Juni]] begonnen werden. Die Strecke wurde, abweichend von der in Wien üblichen [[Spurweite]] von 1440 mm, in Normalspur von 1435 mm hergestellt und bereits nach nur 17 Tagen betriebsbereit fertig gestellt. Anschließend konnte bereits mit den ersten Probe- und Personalschulungsfahrten begonnen werden. Nur bei der Stockgleisanlage am Praterstern waren die Bauarbeiten noch nicht vollendet, so dass bei der am [[25. Juni]] [[1898]] nachmittags angesetzten technisch – polizeilichen Probefahrt nur den Abschnitt von der Vorgartenstraße bis zur Militär-Schießstätte bei der Alten Donau geprüft, und nachdem keine Mängel festgestellt werden konnten auch der Betriebskonsens erteilt wurde. Vermerkt wurde allerdings, dass von den sechs für den Betrieb beschafften Triebwagen nur ein Wagen eine Nummer trägt (151), die anderen fünf Wagen unnummeriert waren und daher die Nummern ehestens anzubringen wären. Unmittelbar danach fand bereits unter Teilnahme politischer Prominenz die feierliche Eröffnung der Strecke statt und mit dem Beginn des Festschießens am [[26. Juni]] [[1898]] konnte wie vorgesehen der planmäßige Fahrbetrieb aufgenommen werden. Nach Fertigstellung der Bauarbeiten am Praterstern wurde am [[28. Juni]] um 2 Uhr nachmittags die Strecke vom Praterstern bis zur Vorgartenstraße kommissionell geprüft und für den Betrieb freigegeben. Die WT gestattete allerdings die Mitbenützung ihrer Gleise nur auf die Dauer des Festschießens bis einschließlich [[6. Juli]] [[1898]] und schloss danach eine weitere Benützung ihrer Gleise auf Grund der unterschiedlichen Spurweiten kategorisch aus, sodass die Bahn hinkünftig ihren Anfangspunkt in der Ausweiche bei der Vorgartenstraße hatte.
Bereits im Juni [[1902]] überreichte das Bankhaus v. Koenen & Co als Eigentümer der elektrischen Bahn Wien - Kagran der Gemeinde Wien ein Anbot zur Einlösung des Bahnunternehmens für 1,608 000 Kronen, bis nach längeren Verhandlungen die Gemeinde Wien – Städtische Straßenbahnen am [[7. Juli]] [[1904]] die WKB schließlich um 1,200 000 Kronen erwarb. Der Betrieb erfolgte bereits ab [[1. Juli]] [[1904]] weiter durch die WKB auf Rechnung der Gemeinde Wien. Am [[30. September]] erhielt die Gemeinde Wien die angesuchte Konzession für eine elektrische Straßenbahn von der Vorgartenstraße nach Kagran mit einer Abzweigung nach Kaisermühlen und konnte nach Erfüllung aller vertraglichen Vorbedingungen am [[27. Dezember]] [[1904]] die Schlussbriefe mit der Firma von Koenen & Co auswechseln und damit ab [[28. Dezember]] [[1904]] selbst die die Betriebsführung übernehmen.<br>
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Für die Probe- und Schulungsfahrten wurde der von der Firma Wagenbauanstalt und Waggonfabrik für elektrische Bahnen vormals W. C. F. Busch ursprünglich an die Hamburg-Altonaer-Trambahn gelieferte Wagen mit der Nr. 151 erworben. Fünf weitere Wagen wurden direkt von der Firma Busch geliefert. Zur Ergänzung des Wagenparks erwarb die WKB [[1899]] vier weitere gleichartige Wagen bei der Grazer Waggonfabrik (Nr. 7 bis 10). Die WKB verwendete bis zur Übernahme durch die Gemeinde Wien – städt. Straßenbahnen [[Rollenstromabnehmer]] zur Stromaufnahme. An Beiwagen beschaffte die WKB bereits [[1898]] einen Beiwagen bei der Waggonfabrik Rohrbacher (Nr. 1) und übernahm noch 8 weitere Beiwagen der Budapester Pferdebahn (Nr. 2 bis 9).
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Der Betrieb auf der Verlängerungsstrecke von der Schießstätte bis Kagran, und damit auch die Zufahrt zum Bahnhof Kagran, konnte am [[22. Dezember]] [[1898]] aufgenommen werden. Dabei wurde im Kilometer 3,3 - 3,4 die Alte Donau über eine Holzbrücke gequert, die für den Straßenbahnbetrieb verstärkt werden musste. Eine bereits [[1892]] angedachte Verschüttung der Alten Donau auf Straßenbreite wurde bereits [[1893]] von der Donauregulierungskommission abgelehnt. Ab [[18. Februar]] [[1899]] konnte schließlich auch das letzte Teilstück durch die Schüttaustraße bis zum Schüttauplatz befahren werden.
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Bereits im Juni [[1902]] überreichte das Bankhaus v. Koenen & Co als Eigentümer der elektrischen Bahn Wien - Kagran der Gemeinde Wien ein Anbot zur Einlösung des Bahnunternehmens für 1,608 000 Kronen, bis nach längeren Verhandlungen die Gemeinde Wien – Städtische Straßenbahnen am [[7. Juli]] [[1904]] die WKB schließlich um 1,200 000 Kronen erwarb. Der Betrieb erfolgte bereits ab [[1. Juli]] [[1904]] weiter durch die WKB auf Rechnung der Gemeinde Wien. Am [[30. September]] erhielt die Gemeinde Wien die angesuchte Konzession für eine elektrische Straßenbahn von der Vorgartenstraße nach Kagran mit einer Abzweigung nach Kaisermühlen und konnte nach Erfüllung aller vertraglichen Vorbedingungen am [[27. Dezember]] [[1904]] die Schlussbriefe mit der Firma von Koenen & Co auswechseln und damit ab [[28. Dezember]] [[1904]] selbst die Betriebsführung übernehmen.
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Nach der Übernahme der WKB durch die Gemeinde Wien – städtische Straßenbahnen wurden alle 10 Triebwagen in die [[Type C1 (1898-1912)|Type C<small>1</small>]] und die Beiwagen in die Typen [[Type e1 (1898-1917)|e<small>1</small>]] und [[Type e2 (1898-1914)|e<small>2</small>]] eingeordnet.
 
Nach der Übernahme der WKB durch die Gemeinde Wien – städtische Straßenbahnen wurden alle 10 Triebwagen in die [[Type C1 (1898-1912)|Type C<small>1</small>]] und die Beiwagen in die Typen [[Type e1 (1898-1917)|e<small>1</small>]] und [[Type e2 (1898-1914)|e<small>2</small>]] eingeordnet.
  

Aktuelle Version vom 15. November 2025, 17:53 Uhr

Allgemeines

Betriebsbahnhof


Am 19. August und 20. August 1892 fand bereits die Trassenrevision und politische Begehung der von der Bauunternehmung Ritschl und Co projektierten elektrischen Straßenbahn von Wien Praterstern nach Kagran mit positiven Ergebnis statt. Lediglich der Vertreter der Wiener Tramwaygesellschaft (WT) sprach sich gegen das Projekt aus und verwies auf die vertragsmäßige Zusicherung der Gemeinde Wien in die ihnen zum Bau- und Betrieb überlassenen Straßen keine andere Gesellschaft zuzulassen, erklärten sich aber bereit unter bestimmten Bedingungen einer Mitbenützung ihrer Gleise zuzustimmen.

Die seit 1893 seitens der Gemeinde Wien mit der Bahn-, Bau- und Betriebsunternehmung Ritschl & Co. gepflogenen Verhandlungen führten im Zuge der Vorbereitungen für das 50-jährige Regierungsjubiläum von Kaiser Franz-Josef I 1898 schließlich zu einem am 5. Juni 1898 unterzeichneten Abkommen, bei der sich die Unternehmung bereit erklärte eine elektrische Straßenbahn vom Praterstern nach Kagran, (wobei vom Praterstern bis zur Vorgartenstraße die Gleise der Wiener Tramwaygesellschaft (WT) mitzubenützen wären), samt einer Abzweigung bei der Schüttaustraße zum Schüttauplatz in Kaisermühlen herzustellen und die Teilstrecke Praterstern – Schießstätte bis zum Eröffnungstag des Kaiser-Jubiläums- und V. Österr. Bundesschießens am 26. Juni 1898 zu vollenden, während die Konzession die Gemeinde Wien erwerben sollte. Die Finanzierung der Bahn übernahm das Berliner Bankhaus von Koenen & Co.

Auf Grund des seit 1892 vorliegenden Baukonsenses konnte mit den Bauarbeiten bereits am 6. Juni begonnen werden. Die Strecke wurde, abweichend von der in Wien üblichen Spurweite von 1440 mm, in Normalspur von 1435 mm hergestellt und bereits nach nur 17 Tagen betriebsbereit fertig gestellt. Anschließend konnte bereits mit den ersten Probe- und Personalschulungsfahrten begonnen werden. Nur bei der Stockgleisanlage am Praterstern waren die Bauarbeiten noch nicht vollendet, so dass bei der am 25. Juni 1898 nachmittags angesetzten technisch – polizeilichen Probefahrt nur den Abschnitt von der Vorgartenstraße bis zur Militär-Schießstätte bei der Alten Donau geprüft, und nachdem keine Mängel festgestellt werden konnten auch der Betriebskonsens erteilt wurde. Vermerkt wurde allerdings, dass von den sechs für den Betrieb beschafften Triebwagen nur ein Wagen eine Nummer trägt (151), die anderen fünf Wagen unnummeriert waren und daher die Nummern ehestens anzubringen wären. Unmittelbar danach fand bereits unter Teilnahme politischer Prominenz die feierliche Eröffnung der Strecke statt und mit dem Beginn des Festschießens am 26. Juni 1898 konnte wie vorgesehen der planmäßige Fahrbetrieb aufgenommen werden. Nach Fertigstellung der Bauarbeiten am Praterstern wurde am 28. Juni um 2 Uhr nachmittags die Strecke vom Praterstern bis zur Vorgartenstraße kommissionell geprüft und für den Betrieb freigegeben. Die WT gestattete allerdings die Mitbenützung ihrer Gleise nur auf die Dauer des Festschießens bis einschließlich 6. Juli 1898 und schloss danach eine weitere Benützung ihrer Gleise auf Grund der unterschiedlichen Spurweiten kategorisch aus, sodass die Bahn hinkünftig ihren Anfangspunkt in der Ausweiche bei der Vorgartenstraße hatte.

Für die Probe- und Schulungsfahrten wurde der von der Firma Wagenbauanstalt und Waggonfabrik für elektrische Bahnen vormals W. C. F. Busch ursprünglich an die Hamburg-Altonaer-Trambahn gelieferte Wagen mit der Nr. 151 erworben. Fünf weitere Wagen wurden direkt von der Firma Busch geliefert. Zur Ergänzung des Wagenparks erwarb die WKB 1899 vier weitere gleichartige Wagen bei der Grazer Waggonfabrik (Nr. 7 bis 10). Die WKB verwendete bis zur Übernahme durch die Gemeinde Wien – städt. Straßenbahnen Rollenstromabnehmer zur Stromaufnahme. An Beiwagen beschaffte die WKB bereits 1898 einen Beiwagen bei der Waggonfabrik Rohrbacher (Nr. 1) und übernahm noch 8 weitere Beiwagen der Budapester Pferdebahn (Nr. 2 bis 9).

Der Betrieb auf der Verlängerungsstrecke von der Schießstätte bis Kagran, und damit auch die Zufahrt zum Bahnhof Kagran, konnte am 22. Dezember 1898 aufgenommen werden. Dabei wurde im Kilometer 3,3 - 3,4 die Alte Donau über eine Holzbrücke gequert, die für den Straßenbahnbetrieb verstärkt werden musste. Eine bereits 1892 angedachte Verschüttung der Alten Donau auf Straßenbreite wurde bereits 1893 von der Donauregulierungskommission abgelehnt. Ab 18. Februar 1899 konnte schließlich auch das letzte Teilstück durch die Schüttaustraße bis zum Schüttauplatz befahren werden.

Bereits im Juni 1902 überreichte das Bankhaus v. Koenen & Co als Eigentümer der elektrischen Bahn Wien - Kagran der Gemeinde Wien ein Anbot zur Einlösung des Bahnunternehmens für 1,608 000 Kronen, bis nach längeren Verhandlungen die Gemeinde Wien – Städtische Straßenbahnen am 7. Juli 1904 die WKB schließlich um 1,200 000 Kronen erwarb. Der Betrieb erfolgte bereits ab 1. Juli 1904 weiter durch die WKB auf Rechnung der Gemeinde Wien. Am 30. September erhielt die Gemeinde Wien die angesuchte Konzession für eine elektrische Straßenbahn von der Vorgartenstraße nach Kagran mit einer Abzweigung nach Kaisermühlen und konnte nach Erfüllung aller vertraglichen Vorbedingungen am 27. Dezember 1904 die Schlussbriefe mit der Firma von Koenen & Co auswechseln und damit ab 28. Dezember 1904 selbst die Betriebsführung übernehmen.

Nach der Übernahme der WKB durch die Gemeinde Wien – städtische Straßenbahnen wurden alle 10 Triebwagen in die Type C1 und die Beiwagen in die Typen e1 und e2 eingeordnet.

Linienchronik

von bis Linienführung Anmerkung
26. Juni 1898 28. Juni 1898 Vorgartenstraße - 25 - Arbeiterstrandbadstraße (Schießstätte) 28.06. nachmittags
28. Juni 1898 6. Juli 1898 Praterstern - 25 - Arbeiterstrandbadstraße (Schießstätte) Bundesschießen, 28.06. nachmittags
7. Juli 1898 21. Dezember 1898 Vorgartenstraße - 25 - Arbeiterstrandbadstraße (Schießstätte)
22. Dezember 1898 27. Dezember 1904 Vorgartenstraße - 25 - Kagran, St.-Wendelin-Platz
18. Februar 1899 27. Dezember 1904 Wagramer Straße - 24 - Kaisermühlen

Triebwagen

Baujahr

Lieferfirmen

  • 1-6 Wagenbauanstalt und Waggonfabrik für elektrische Bahnen vormals W. C. F. Busch, Hamburg
  • 7-10 Grazer Waggonfabrik
Nummer Firma Instandnahme Umbezeichnung Anmerkung
1 Bu 25 06 1898 09 1905 geliefert als 151 der Hamburg-Altonaer Trambahn-Gesellschaft, umbezeichnet in C1 76
2 Bu 25 06 1898 09 1905 umbezeichnet in C1 77
3 Bu 25 06 1898 09 1905 umbezeichnet in C1 78
4 Bu 25 06 1898 09 1905 umbezeichnet in C1 79
5 Bu 25 06 1898 09 1905 umbezeichnet in C1 80
6 Bu 25 06 1898 09 1905 umbezeichnet in C1 81
7 Gr 25 09 1899 09 1905 umbezeichnet in C1 82
8 Gr 25 09 1899 09 1905 umbezeichnet in C1 83
9 Gr 25 09 1899 09 1905 umbezeichnet in C1 84
10 Gr 25 09 1899 09 1905 umbezeichnet in C1 85

Beiwagen

Baujahr

Lieferfirma

  • 1 Waggonfabrik Rohrbacher, Wien
  • 2-9 vermutlich Grazer Waggonfabrik
Nummer Firma Instandnahme Umbezeichnung Anmerkung
1 Ro 1898 27 01 1906 umbezeichnet in e1 1261
2 1898 17 02 1906 prov. Nr. 11, umbezeichnet in e2 1262
3 1898 17 02 1906 prov. Nr. 12, umbezeichnet in e2 1263
4 1898 03 03 1906 prov. Nr. 13, umbezeichnet in e2 1264
5 1898 27 01 1906 prov. Nr. 14, umbezeichnet in e2 1265
6 1898 03 03 1906 prov. Nr. 15, umbezeichnet in e2 1266
7 1898 17 02 1906 prov. Nr. 16, umbezeichnet in e2 1267
8 1898 27 01 1906 prov. Nr. 17, umbezeichnet in e2 1268
9 1898 03 03 1906 prov. Nr. 18, umbezeichnet in e2 1269