Aussehen der Wiener Straßenbahnen

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Lackierung

Im Anschluß an den Pferdebetrieb blieben die Wagen auch im elektrischen Betrieb grün. Die Plattformen der Beiwagen erhielten bis 1903 einen grauen Anstrich und bei der BBG große, handgemalte Wagennummern. Ab 1900 wurden mit den Triebwagentypen D, G und T die ersten Wagen rot-weiß lackiert, ab 1. März 1902 die ersten Beiwagen rot-weiß vorgestellt, wobei diese erst ab 1904 völlig neu lackiert wurden (das Grün schien am weißen Seitenteil durch) und dabei auch das Wiener Stadtwappen (Adler) erhielten.
Ab 1904 verwendete man für Beschriftungen und Verzierungen Abziehbilder, die roten und weißen Flächen erhielten gelbe Verzierungen, auf die im weißen Teil von September 1918 bis Mai 1921 und ab Februar 1923 endgültig verzichtet wurde, im roten Teil erst ab 1947.
Die Stadtbahnwagen waren die ersten Fahrzeuge (1925) mit ganz roten Seitenwänden, ab 1929 sogar der Oberteil. Ab 1927 erhielten auch die Straßenbahnfahrzeuge bei Neulackierungen durchgehend rote Seitenwände unter den Fenstern.
Sonderlackierungen gab es für die Salonwagen (braun) und die beiden Decksitzwagen der Type F (grün). Die ehemaligen Dampftramwaywagen (Type l) behielten bis 1925 ihre grüne Lackierung, waren bis August 1941 grau und erhielten erst dann den Neulack in Rot.
Die Hilfsfahrzeuge waren bis 1941 meist braun (Ausnahmen: SR 6116 und die Expeditwagen rot-weiß, einige Fahrzeuge auch grau bzw. schwarz), dann erhielten sie ein lichtes Grau mit weiß-rot-weißen Warnstreifen, ab 1972 wurden sie gelb lackiert.

Wagennummern

Zuerst waren die Wagennummern handgemalt, ab der roten Lackierung folgten große, gelbe Ziffern als Abziehbilder.
Ab 1949 folgten die heute gebräuchlichen Ziffern in Gold und ab Februar 1961 in Weiß.
Ab 1955 wanderten die Plattform-Mittelnummern größtenteils an die Eckwand wegen der Montage der Elin-Dosen.

Stadtwappen

Ab der rot-weißen Lackierung wurde das Wiener Stadtwappen (Adler) angebracht, 1926 folgte das Kreuzwappen, von Oktober 1943 bis September 1946 wieder das Adlerwappen, ab Oktober 1946 bis April 1949 wieder das Kreuzwappen. Von Mai 1949 bis Jänner 1978 wurde das Kreuzwappen mit den zusätzlichen Initialen WStW verwendet, ab Februar 1978 das Stadtwerkeemblem.

Reklame

Im städtischen Betrieb war im Gegenteil zum Pferdebetrieb Reklame verpönt, erst ab Juni 1921 erhielten die Wagen neben den Reklametafeln auf den Dächern auch eine im Wageninneren, zuerst sechs Reklameserien (Nummern 1 bis 6), ab Juni 1923 sieben Serien (Nummern 1 bis 7) und ab März 1936 acht Serien (Nummern 1 bis 8). Die entsprechenden Ziffern waren an den Wagen außen (rechts unten) und im Wageninneren (an den Schiebetüren) ersichtlich.
Von 1960 bis 1963 erhielten die M 4014 und 4076 Leuchtreklametafeln auf den Dächern, für 4142 war dies auch noch vorgesehen, wurde aber nicht mehr durchgeführt.
1973 tauchte mit E1 4485 für Tlapa die erste Großflächenwerbung auf (Klebefolien über die Seitenwände), bald darauf die erste Vollwerbung (ganzer Wagen inklusive Plattformen), und zwar am 30. November 1974 E1 4730 für Ford. Ab 1976 mußten die Bug- und Heckteile Rot bleiben, angeblich wegen Beschwerden von anderen Verkehrsteilnehmern, bestehende Wagen durften aber die gefärbten Plattformen behalten.


Quelle: A. Rosenkranz, Wiener Straßenbahnwagen, 1983.