25Peaces-Straßenbanner Europas
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Im Jahr 2005 wurde von der Republik Österreich das "Jubiläumsjahr 2005" gefeiert, Anlaß dazu waren u.a. die Jubiläen "60 Jahre 2. Republik", "50 Jahre Staatsvertrag und Unabhängigkeit", "10 Jahre Mitgliedschaft in der Europäischen Union" neben zahlreichen anderen.
Unter dem Projektnamen "25 Peaces" wurden im Laufe des Jahres verschiedene ungewöhnliche künstlerische Veranstaltungen und Projekte im ganzen Land organisiert, die zum Teil auch an die einzelne Jubiläen erinnern sollten.
Eine der letzten Aktionen dieser Projektreihe heißt "Peace beflaggt" - "Straßenbanner Europas", wo Wiener Straßenbahnwagen einbezogen wurden. Aus Anlaß des österreichischen EU-Ratsvorsitzes in der ersten Jahreshälfte 2006 wurde im Rahmen dieses Projekts insgesamt 13 Züge der Typen E2 und c5 zu fahrenden Flaggen umgewandelt. Nachdem die EU jedoch nur 25 Mitgliedsstaaten hat, ist auf dem 26. Wagen die europäische Fahne zu sehen. Diese Aktion soll nicht nur ein Willkommensgruß für Touristen sein, sondern auch auf die Größe des EU-Raums aufmerksam machen.
Die einzelnen Wagen wurden daher mit Folien der einzelnen Landesflaggen beklebt, zum Teil kamen auch Lochfolien zum Einsatz. Leider wurden die Fahrzeuge nicht zur Gänze beklebt, aus unverständlichen Gründen (diese "Vorschrift" aus den 80er Jahren gilt offensichtlich noch immer) durften die Fronten und Hecks der Trieb- und Beiwagen nicht beklebt werden und tragen daher weiterhin die Wiener Lackierung in rot-weiß.
Die Wagenzusammenstellung wurde absichtlich so gewählt, den neueren Mitgliedsländer wurde ein "großer" E2 Triebwagen zugeteilt, während die alten Mitgliedsstaaten "nur" einen c5 Beiwagen bekamen. Man kann das Ganze auch als "Die Neuen ziehen die Alten" interpretieren.
Selbst das Wageninnere wurde in dieses Projekt mit einbezogen, sämtliche Aufschriften und Hinweise für die Fahrgäste wurden in die jeweilige Landessprache übersetzt, außerdem gibt es allgemeine Informationen über die jeweiligen Länder. Auch die Aufkleber an der Außenseite für den Fahrscheinautomaten, Entwerter und den Druckknopf wurden übersetzt.
Am 28. November 2005 wurden die ersten drei Züge in der Schleife Karlsplatz offiziell präsentiert, innerhalb von knappen 4 Wochen wurden die restlichen Züge beklebt und fertiggestellt und in Betrieb genommen.
Im Jänner 2006 wurde bei allen "Straßenbannern" auf je einem seitlichen Fenster die deutsche Bezeichnung des jeweiligen Landes mittels Klebebuchstaben angebracht um Unklarheiten über die einzelnen Landesfahnen zu beseitigen.
Die "EU-Züge" waren zum Teil bis Ende April 2006 auf der Straßenbahnlinie D im Einsatz, obwohl der österreichische EU-Ratsvorsitz erst Ende Juni endete.
Im März 2006 wurde dieses Projekt mit dem "Traffic Award Austria" für die beste Werbekampagne ausgezeichnet.
Mit 1. April lief die Aktion leider wieder aus, in den darauffolgenden Wochen wurden die Züge wieder in den Originalzustand zurückversetzt.
Fahrzeuge
Die Züge bestanden aus E2 Triebwagen und c5 Beiwagen, die alle im Betriebsbahnhof Gürtel beheimatet waren.
Linien
Diese "EU-Züge" kamen während des Aktionszeitraums fast ausschließlich auf der Straßenbahnlinie D zum Einsatz.
An zwei Tagen im April, allerdings bereits nach "Ablauf" dieser Aktion, fuhr der Zug "Litauen" + "Frankreich" auf der Straßenbahnlinie 38, am Ostermontag (17. April 2006) war der Zug "Österreich" + "EU" auf der Straßenbahnlinie 41 unterwegs. Als letztes Pärchen blieb "Estland" + "Portugal" übrig und kam sogar überraschenderweise noch Ende April und Anfang Mai zu ganztägigen Einsätzen auf den Linien 38 und 41.
Weitere "Fremdeinsätze" sind nicht bekannt.
Statistik
Bis auf eine Ausnahme (4048+1445) waren die Züge richtig gekuppelt und wurden auch niemals getrennt.
Vereinzelt waren manche Triebwagen, z.B. 4020, 4028 und 4030, für kurze Zeit mit herkömmlichen rot-weißen c5 Beiwagen unterwegs.
Triebwagen
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Beiwagen
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Als erste Züge verloren 4039/1439 und 4036/1436 die Beklebung.